08.03.2010

Melbourne - aaaaah

Melbourne ist gross. Und verrueckt. "Auf linker Spur bleiben, um nach rechts abzubiegen" - das gibt's nur in Melbourne. Vielleicht war es der ploetzliche Wechsel von Bushcamping zu Grossstadt, der mich so ueberrannt hat, vielleicht bin ich auch einfach kein Stadtmensch. Wahrscheinlich beides zusammen. Vielleicht war es auch das Wissen, dass ich mich im Ruecksitz eines kleines, alten Autos befinde mit einer jungen Fahrerin, die den Aufschreien und den vielen U-Turns zufolge etwas ueberfordert ist. Phew! Ich war also froh, im Hostel in St.Kilda angekommen zu sein. Die naechsten Tage habe ich die Stadt lieber zu Fuss oder mit oeffentlichen Verkehrsmitteln erkundet... Die Dusche nach einer Woche schmutzigem Camping war goettlich. Ist es nicht schoen, wie sehr man die einfachsten Dinge anerkennt, wenn man sie wirklich braucht? Das Bett mit Matratze und eine saubere Toilette (kein Plumpsklo oder Busch!) waren purer Luxus.
Trotz all den Angenehmlichkeiten war ich doch etwas ueberfordert mit der Stadt, all den Menschen und den Autos und Strassenbahnen von allen Seiten. Spaetestens als ich naechsten Abend Jasmine und Sara in der Innenstadt treffen wollte, leider aber die falsche Strassenbahn nahm (Richtung Vorort anstatt Innenstadt), im Dunkeln eine andere Haltestelle suchte, es anfing zu regnen und ich dann noch weitere 40 Minuten in der Innenstadt herum irrte auf der Suche nach dem Restaurant, da sehnte ich mich dann doch nach der Natur, den Bohnen aus der Dose auf einem Gaskocher erwaermt und Schlafen auf 5 Handtuechern...

Ich hatte einen bloeden Tag mit Stimmungsschwankungen. Ich weiss, dass es immer gute und auch schlechte Zeiten gibt und ich hatte bestimmt schon 5 oder 6 bloede Tage seit ich in Australien bin. Als ich das realisierte, ging es mir doch ein bisschen besser. Man, ich hab's verdammt gut und alles ist genau so, wie es sein soll - es koennte gar nicht besser sein. Und mit "perfekt" meine ich nicht ewigen Sonnenschein, Friede Freude Eierkuchen sondern, dass dieses Leben genau auf mich zugeschnitten ist. Im Regen durch eine mir unbekannte Grossstadt zu eiern auf der Suche nach einem kleinen Restaurant ist definitiv nicht in meiner Komfortzone, aber jetzt weiss ich immerhin, dass ich immer zurecht komme, auch wenn ich mich (noch) nicht auskenne und es regnet und alles bloed ist.

Die naechsten Tage waren dann auch gar nicht mehr so doof. Ich erkundete die Kunst Gallerie und den Botanischen Garten (schoenes Nickerchen auf der Wiese... Mmh :) ) und traf mich mit Jasmine, ihrer Mama Pauline und Pauline's Freundin Beverly (beide aus England, wollten Jasmine besuchen).



Ein Highlight war eine Kunstausstellung, die ich zusammen mit Sara besuchte. Es war alles interaktiv und wirklich interessant! Das tollste war definitiv die Leinwand, auf der man seine Silhouette sehen konnte. Man sah dort ausserdem Objekte, die ploetzlich am eigenen Koerper klebten. Man konnte sie abschuetteln und sich gegenseitig zuwerfen - die Objekte waren aber nur projeziert, es gab sie nicht in Wirklichkeit! Von aussen gesehen stehen da also Personen, die wild herum zappeln und sich wie Affen auffuehren - herrlich! Auch klasse war ein grosser Scanner in der Wand. Du lehnst dich gegen die Wand, der Scanner scannt dich ab und du siehst dein eigenes Bild auf der Wand. Ich will eigentlich nicht wissen, wie viele schwitzige Menschen schon an der Wand geklebt haben, an die ich mein Gesicht presste...

Super interessant aber recht gruselig war eine Kamera und ein Programm, dass ein Foto von dir macht und dann zeigt, wie man wohl ungefaher 90 Jahre spaeter aussieht. Zum Schutz der Menschheit werde ich davon kein Bild oeffentlich posten, wer jedoch an einer Menge Falten interessiert ist, kann auf Anfrage gerne ein Bild per Email erhalten. Achtung: wirklich gruselig! ;)

Sara und ich waren auch im Crown Kasino. Ich weiss, dass Spielen totaler Bloedsinn ist und das Kasino am Ende immer gewinnt und so bin ich meine 5 Dollar auch schnell los geworden. Hmm, haette ich auch in ein leckeres Schoki Eis investieren koennen.... Auf jeden Fall war es eine Erfahrung, auf einmal in diese andere, glamouroese und scheinbar sorgenlose Welt einzutauchen und irgendwelche Knoepfe an dem Einarmigen Banditen zu druecken. Traurig finde ich es, dass Leute suechtig werden und ihr Geld fuer Hoffnung auf den grossen Gewinn verfeuern.

Sara, Jasmine, Pauline, Beverly und ich trafen uns dann zum Abschieds Dinner. Wir hatten mal wieder einen lustigen Abend, der sehr schnell vorueber ging und auf einmal war es Zeit, Tschuess zu sagen. Wenn man reist, gewoehnt man sich ja schon an Abschiede und man freut sich immer auf die naechsten Schritte, aber es ist auch immer wieder ein besonderer Moment. Sara und Jasmine habe ich doch recht lieb gewonnen, wir hatten einen fantastischen, lustigen Roadtrip und unvergessliche Erlebnisse! Die Fotos und Geschichten und Erinnerungen, die mich immer noch zum Laecheln oder Lachen bringen, bezeugen das. Vielleicht (vielleicht, vielleicht) sehen wir uns im August/September wieder, da wir alle (unabhaenging von einander) den Wunsch haben, den Norden Western Australiens in den Monaten zu bereisen. Warum also nicht wieder ein lustiger Roadtrip mit 5 Handtuechern, Polizei und Gaskocher? Vielleicht sehen wir uns ja auch eines Tages in Europa wieder, wenn ich mal durch Manchester kommen oder einer der beiden sich in Norddeutschland aufhalten sollte :)




Am folgenden Morgen ging ich (wie jeden Morgen seit einem Monat) wieder Laufen und unterschaetzte die Zeit leider ein bisschen. Die Faehre nach Tasmanien hatte eine CheckIn Frist bis 8.15 Uhr, um 8.17 Uhr fand ich mich immer noch im Taxi (Strassenbahn haette viel zu lange gebraucht!) mit einem Taxifahrer, der mich mit all seinem Einsatz und Bestimmung zeitig auf die Faehre bringen wollte. Das war eine wilde Fahrt! Die letzten 100 Meter rannte ich (ich finde es sollte Olympischer Sport werden, in Thongs (FlipFlops) mit grossem Rucksack, 2 Taschen und einem Hut auf dem Kopf zu sprinten! Ich bin recht gut mittlerweile.)
Ich hab's noch geschafft :) Juchuuuuu Tasmanien ich kommeeeee!

28.02.2010

3 Girls, 5 Towels and 12 Apostles


Sara hat die ganze Camping Ausstattung in ihrem Auto. Zelt, Swag, Gaskocher, Geschirr, Basic Lebensmittel, Kanister, ... Also mussten Jasmine und ich nur unser Gepaeck verstauen und los ging die Reise! Unser genial ausgekluegelter Plan war: in Melbourne spaetestens 1 Woche spaeter. Alles dazwischen wurde spontan entschieden.
Richtung Sueden zur Fleurieu Peninsula wurde es huegelig und wirklich schoen. In der "Rapid Bay" haben wir dann unser Nachtlager aufgeschlagen, ... naja, wir haben's versucht. Das mit dem Zelt errichten muessen wir nochmal ueben... Der Wind hat einfach nicht nachgegeben und die Heringe wollten auch nicht in den harten Boden. Also fixiert man das Zelt doch einfach mit Steinen von innen und hofft, dass es nicht wegfliegt. Gekocht haben wir wirklich lecker! Das Essen in dieser Woche war wahrscheinlich gesuender und besser als all die Monate zuvor...


Was ich so am Campen liebe, ist, dass man immer in der Natur ist. Abendessen mit Sonnenuntergang am Strand, herrlich gold getuentchte Huegel mit ... Regenwolken im Hintergrund. Woohoo - Regen! Der gemuetliche Abend wurde recht kuehl und nass, so dass wir uns in's Auto verzogen. Tapfer habe ich dann doch im Zelt geschlafen - ohne Matratze, ohne Schlafsack. Man, das war verdammt kalt! So oft bin ich aufgewacht und habe mir nur gewuenscht, dass die Nacht bald vorbei ist. Ich lag dort frierend auf 5 Handtuechern als Matratze und einem duennen Seidenschlafsack und meinem Sarong als Decke. Die Pink-and-Grey-Galahs haben der Nacht dann am fruehen Morgen mit ihrem lauten "Gesang" ein Ende bereitet. Camping hatte ich doch komfortabler in Erinnerung! Belohnt wurde ich aber mit der Sichtung von 2 wilden Delfinen, die etwa 50 Meter entfernt von mir schwammen, als ich einen morgendlichen Strandspaziergang unternahm. Da ging's mir gleich viel besser :)
Weiter ging unser Roadtrip zum Coorong Nationalpark. Dort fanden wir einen Campingplatz mitten im Bush. Keine Toiletten, keine Duschen, keine Nachbarn, nix. Nur ein Dirttrack und eine Ausbuchtung zwischen all den Baeumen, wo man Zelten kann. Das war eine herrliche Nacht. Am Tag hatten wir die (Camping) "Bitch" gekauft - ein 2nd Hand Schlafsack, den wir als Decke, Sitzmoeglichkeit und Ablegeflaeche missbrauchten. Dank der "Bitch" (wir nannten den Schlafsack wirklich so) war diese Nacht etwas waermer aber immer noch hart auf den spaerlichen 5 Handtuechern.
Mein morgendlicher Lauf (ja ich gehe jeden Morgen Laufen seit Albany!) fuehrte mich zu einem wunderschoenen Salzsee. Huebsch huebsch :)
Von dem Coorong Nationalpark ging's mit Zwischenstopp bei einigen Sandstein Hoehlen weiter nach Robe, einem Ort, in dem momentan 2 von Jasmine's Freunden sind. Denen haben wir einen Besuch abgestattet und durften in deren Haus mitwohnen. Wow. Ein Bett mit echter Matratze. Eine Dusche. Aaaaaaaahhh Luxus :) Marc und Craig und der Ire Thomos (oder so) waren wirklich nett. Ist es nicht herrlich, wie schnell und einfach man neue Leute kennen lernt? :) Ich liebe es.
Nach Robe gab es unseren ersten Zwischenfall mit der Polizei. Sara fuhr 126 anstatt der vorgeschriebenen 110 km/h ... tzzz, freche Sara. Zum Glueck war der Polizist gnaedig und hat ihr nicht die 300 Dollar Strafe aufgebuerdet. 300 Dollar? Wow! In Deutschland waere es vielleicht ein Ticket ueber 20 Euro gewesen... Der gnaedige Polizist fragte, wie lange Sara denn von Perth nach Robe gebraucht haette. Meine spontante Antwort vom Ruecksitz "Mit der Geschwindigkeit? Etwa 1 Tag" ... ich glaube, er fand das nicht so witzig :D
10 Minuten spaeter sahen wir eine Frau (vielleicht 30 Jahre alt?) am Rand der langen Landstrasse gehen. Sie hatte schon einen schoenen Sonnenbrand auf den Schultern und kein Wasser dabei. Da es noch ungefaehr 40 Kilometer zum naechsten Ort waren, hielten wir an und boten ihr Sonnencreme und Wasser an. Sie lehnte ab und sagte sie wuerde Selbstmord begehen. Auch 2 LKW Fahrer, die fuer sie anhielten, ignorierte sie. Da wir nicht wussten, wie wir ihr helfen konnten, sie aber auch nicht alleine in der prallen Mittagssonne laufen lassen wollten, riefen wir die Polizei. Als die ankamen (natuerlich der gleiche Polizist, der uns grade 10 Minuten frueher angehalten hat), sind wir dann weitergefahren. Hm, was kann man mehr tun?

Wir sahen den "Blue Lake" - man, der ist wirklich verdammt blau! Und keiner weiss wirklich warum. Es ist ein Vulkankrater und das Wasser ist gut. Und blau. Verdammt blau. Wirklich blau. Und es wechselt von blau zu grau und zurueck mit den Jahreszeiten. Irre. Blau. Sehr blau. Die Farben auf dem Foto sind nicht kuenstlich verstaerkt, das Wasser war wirklich so blau. Richtig blau!

Unser Roadtrip fuehrte uns etwas weiter Inland ueber die South Australian - Victorian Grenze zu den "Grampians", einem wunderschoenen Nationalpark mit Bergen zum Klettern, Wasserfaellen, Waeldern und vielen einheimischen Tieren. Unser Campingplatz war bevoelkert mit Voegeln (Kakadus und viele andere, die ich nicht kenne) und Wallabies (kleine Kaengurus). Man, die waren suess :) Und laut! Du versuchst im Zelt auf deinen 5 Handtuechern deine Ruhe zu finden und die springen, nein, huepfen, nein, stampfen, nein... Gebt mir ein Wort, das "lautes Springen" beschreibt! Die machen einfach einen unheimlichen Laerm, wenn sie so durchs Unterholz krachen und sich wie eine Elefantenherde auffuehren! Sie sind trotzdem knuffig :)

Morgens hat Sara dann ihr Auto schoen gegen einen Poller gesetzt. Das ganze rechte Ruecklicht (zum Glueck nur das Plastik und nicht die Gluehbirne an sich) war zerschmettert. Wie fixt man das? Na mit Frischhalte Folie und Klebeband :D Unser zweiter Zwischenfall mit der Polizei kam recht schnell, nachdem wir die Grampians verliessen. Sara hatte irgendwie die eine Strasse uebersehen und musste eine Vollbremsung mit quietschenden Reifen hinlegen. Daraufhin wollten die Polizisten nur sichergehen, dass wir nicht betrunken oder uebermuedet sind. Die koennen bald Sara's ganze Reiseroute nachvollziehen ;)
In einem kleinen Ort entdeckten wir eine superschoene Teestube und hatten sehr leckeren Kaffee und Kuchen. Eigentlich wollten wir nur auftanken, aber wie Frauen nun mal so sind... Vor dem Cafe sass ein aelteres Paar mit einem kleinen Papagei. Der war so lustig! Sie gaben uns den Papagei spontan in die Hand und der kletterte von meiner Hand auf meine Schulter und meinen Kopf. Meine Haare im Zopf fand er sehr interessant! Ob er ein Nest bauen wollte?

Wir waren immer wieder ueber unser Schneckentempo erstaunt. Eigentlich sind es nur 700 km zwischen Adelaide und Melbourne, aber wir, mit all unseren Abstechern und unserer Verfahrerei, haben eine ganze Woche gebraucht. Umso gluecklicher waren wir also, letztendlich doch an der Great Ocean Road anzukommen. Sie ist wirklich schoen! Sie windet sich durch die Kuestenlandschaft mit rauen Klippen zur Rechten und endlosen Huegeln zur Linken. Die Klippen formen viele verschiedene beeindruckende Wunder, so zum Beispiel die Bay of Islands, die London Bridge, the Grotto oder die Blowholes. Die Natur mit Wind und Wasserkraft knabbert sich ueber die Jahre einfach in den Fels hinein und gestaltet so diese irren Formationen. Ab und zu stuerzt dann auch einfach mal ein Teil ein (der Doppelbogen der London Bridge ist seit der 90er Jahre nur noch 1 Bogen. Die 12 Apostel sind auch eigentlich nur noch 7...)

An einem Strand zwischen den Klippen fanden wir langen Seetang - man, der war stabil! Die Alge erinnerte mich sehr an die langen Gummibaender, die man zum Trainieren benutzt. Wir konnten es nicht zerreissen! Also befand ich es ideal zum Seilspringen und huepfte am Strand herum! Ich finde sowieso, dass man das Kind in sich nie verlieren sollte. Mittlerweile liebe ich es einfach, zu rennen, wenn ich mich nach rennen fuehle, und ein Rad zu schlagen oder einen Handstand zu machen, wenn mir danach ist (auch wenn ich nicht besonders gut im Handstand machen bin... :D). Ich will bloss nicht alt werden und Angst vor Schmerzen haben, sondern mit meinem Koerper machen koennen, was ich will. Also turne ich herum, gehe auf Mauern anstatt auf dem normalen Gehweg und kuemmere mich nicht darum, was andere von mir denken :) Wer sagt denn, das Menschen ueber 18 Jahren das nicht duerfen? :)

Irgendwie hat es doch etwas beeindruckendes beruehmte Dinge zu sehen. Man kann sagen "Ich war da. Ich hab's gesehen." und wir koennen sogar sagen "Wir haben die 12 Apostel der Great Ocean Road in einem wunderschoenen Sonnenuntergang gesehen" - oooooh Gott, das war ein herrlicher Moment! Nach all den beeindruckenden Felsformationen entlang der schroffen Kueste, waren die Twelve Apostel im Sonnenuntergang wirklich ein grossartiges Highlight. Wooow. Ich bin immer noch nicht ueber die Schoenheit hinweg :)

Resumee: super guter Roadtrip mit einmaligen Erfahrungen, 2 tollen Maedels, spektakulaeren Fotos, einer Menge Spass und dem Wissen, dass man sich nach einer Weile sogar an Schlafen auf 5 Handtuechern gewoehnt.

Adelaide - Festival City

Angekommen in Adelaide sind Jasmine und ich in ein lustiges Hostel eingecheckt. Nicht das neuste, nicht das sauberste, aber es erfuellt den Zweck :)

Der Central Market in Adelaide ist klasse! Tolle Atmosphaere, viele frische Obst und Gemuese Staende, vieeele Leckereien und nette kleine Laeden :) Verbunden mit China Town kann man ueberall Sushi und andere asiatische Gerichte kaufen. Yum yum yum.


Haigh's Chocolate ist so unglaublich lecker! Vergleichbar mit... Coppeneur? Besser als Lindt. Sehr fein und lecker. Hat natuerlich auch seinen Preis, aber ich bin (gerade bei Schokolade) eher Qualitaets als Quantitaets Fan. Mmmhh :)
Abends haben wir uns mit den beiden Schweizern aus dem Zug getroffen. In deren Hostel hat Jasmine dann ueberraschenderweise Sara, eine Australierin, wieder getroffen. Die Welt ist doch klein! Also sind Sara und ihre daenische Freundin Katherine mit uns losgezogen. 1 Deutsche, 1 Englaenderin, 1 Australierin, 1 Schweizer, 1 Schweizerischer Australier und 1 Daenin. Lustige Gruppe! In Adelaide war das Fringe Festival (ein Kunst Festival mit Musik, Theater, ...) in Gange und wir haben uns sagen lassen, dass die Parade zur Eroeffnung sehr interessant sein soll. Leider haben wir zu lange gebraucht, unser Bier im Hostel zu trinken, so dass wir nur jemanden mit einem Schild, auf dem "End" stand, sehen konnten. Woohoo, wir haben das Ende der Fringe Festival Parade in Adelaide gesehen! :D Wir hatten trotzdem verdammt viel Spass. Die Strassen waren soooo voll mit jungen Leuten. Ein bisschen wie Kieler Woche nach 21 Uhr. Verrueckt :)
Immer wieder freue ich mich ueber meinen guten Orientierungssinn. So konnte ich auch nachts alleine meinen Weg von dem Festival zum Hostel finden, ohne verloren zu gehen. Adelaide ist aber auch eine sehr uebersichtliche, ordentlich angeordnete Stadt mit Strassen im Rastermuster im Zentrum. Also nicht wirklich schwer ;)
Folgenden Tag haben Katherine und Sara Jasmine und mich abgeholt und wir sind mit Sara's Auto in's Barossa Valley gefahren zum Wine Tasting. Hehehe. Wie heisst's doch so schoen? Kleinvieh macht auch Mist? Man kann doch recht angeschaekert werden, auch wenn es nur ein paar Milliliter Wein pro Glas sind. Wir hatten also unseren Spass. Die Maedels waren so nett! Wir kommen alle von total verschiedenen Hintergruenden und doch sind wir alle auf einer Wellenlaenge und hatten einen wunderbaren Tag! Diesen schoenen Tag haben wir mit (etwas schleimigem) Chinesischem Essen ausklingen lassen. Auch wenn das Essen nicht wirklich der Hammer war, hatten wir doch so schoene tiefgruendige Unterhaltungen und dann auf einmal einen schrecklich herrlichen Lachkrampf. Das Barossa Valley ist uebrigens wirklich huebsch :)
Damit Sara (als Fahrerin) auch etwas vom Wein haben konnte, sind wir naechsten Tag in die Adelaide Hills gefahren zum erneuten Wein Probieren. Diesmal war ich Fahrerin (ich LIEBE Auto Fahren in Australien! :))
In Hahndorf (ein nettes, kleines Oertchen) hatten wir super leckeres (franzoesisches) Mittagessen und mal wieder viel Spass :)
Auf dem Rueckweg haben wir sogar einen wilden, echten, lebendigen Koala gesehen! Ich vergesse doch manchmal noch, dass ich nicht mehr in Western Australia bin. Er schlief in einer Astgabelung direkt ueber der Strasse. Warum schlaeft man genau ueber einer Strasse? Unsere Vermutung: na, um auf Autos drauf zu machen. Das muss es sein.
Koalas haben ganz schoen grosse Nasen.
Da Sara, Jasmine und ich uns so gut verstanden und wir alle in Richtung Melbourne wollten, haben wir uns spontan entschlossen, am folgenden Tag mit Sack und Pack im Auto aufzubrechen. Also war meine Zeit in Adelaide recht kurz, aber ich liebe die Freiheit, sagen zu koennen "Morgen frueh? Nach Melbourne? ... Warum nicht?! :)" Und los gehts! :)

20.02.2010

The Indian Pacific


Wow! Die Reise mit dem Indian Pacific kann ich nur jedem empfehlen! Es ist schon exotisch, den super langen Zug am East Perth Terminal zu sehen und all die Leute mit ihren Koffern und Rucksaecken. Im Abteil richtet man sich dann schoen ein (Sachen auf die Ablage und auf den Boden, hinsetzen und Fuesse hoch) und geniesst die freudige Atmosphaere. Man wird nun die naechsten 2 Tage und Naechte mit diesen Leuten verbringen. Das Service Personal ist herzlich und lustig und der Zug faengt an zu rollen. Phew - das wird eine lange Reise!

Die Landschaft um Perth herum ist herrlich und huegelig, dann wird es flacher mit Bueschen und Baeumen - nach einer Weile recht langweilig, so dass man sich lieber mit Leuten unterhaelt, liest oder ein Nickerchen haelt.
Nachts um 10 sind wir in Kalgoorlie angekommen, das Zentrum der Mining Industrie in Western Australia. Mit den beiden lustigen Schweizern, die im Zug hinter mir sassen, (der eine ist mit 2 Jahren nach Australien gezogen und somit eher australisch als schweizerisch. Ich nenne sie trotzdem "die Schweizer") bin ich durch den Ort gezogen und in einer Bar verschwunden. Oh - auf dem Weg zur Toilette habe ich gemerkt, dass die andere Seite der Bar "Topless" ist.. Na hallelujah! :D Ich war viel zu muede um wilde Parties zu haben, also war ich froh als wir um Mitternacht wieder im Zug waren und die Reise weiterging.


Am Donnerstag bin ich von einem wunderschoenen Sonnenaufgang ueber der Nullarbor Plain aufgeweckt worden. Denn die Sonne schien mir direkt ins Gesicht und blendete mich nur ein klitzekleines bisschen. Also nutz ich doch die Chance und schiesse ein paar Fotos und schlaf wieder ein (mit dem Aermel meines Pullis ueber den Augen...)




Die Nullarbor ist einfach nur der Hammer! Nullarbor heisst "kein Baum" und ich kann mich wieder einmal ueber die tiefgreifenden australischen Namen freuen! Stunde um Stunde um Stunde um Stunde um Stunde um Stunde rollt der Zug ohne Kurven oder Schlaengel (es ist die laengste, gerade Zugstrecke der Welt) durch ewig anscheinend gleichbleibendes Terrain. Kein Huegel, kein Baum, kein Fluss - nur Erde, Geroell, Buesche und Gras. Und ab und zu Tiere. Ich sah einen schwarzen Dingo (schwarz? Das war komisch), der einfach nur dort stand und nichts tat. Ich waere nicht gerne ein (schwarzer!) Dingo in dieser ewigen Oede. Oder eine Ameise deren Lebenszentrum ein Busch oder ein Stein ist. Was denkt eine Ameise? Dass das Universum sich um den ihren Busch/Stein dreht? Was macht der Dingo in seiner Freizeit? Hat er ueberhaupt Freizeit? Ist alles Freizeit? Denkt er dadrueber eigentlich nach?

Ihr erklaert mich jetzt fuer verrueckt, aber keine Angst, ich habe mir die Fragen nicht wirklich gestellt. Naja.. nicht alle. Die mit der Ameise und dem Universum schon... Ach egal!! Was ich veranschaulichen wollte, ist: wenn man Stundenlang so da sitzt und auf eine ewig gleiche Landschaft schaut, verliert man sich in Gedanken. Manchmal in komischen Gedanken...

Man sitzt so da und schaut. Und guckt. Und schaut. Und schaut. Und schaut. Und traeumt. Und denkt. Und schaut noch mehr. Und wenn man ganz genau hinschaut, sieht man auch interessante Dinge wie... komische Steinhaufen. Wer hat die da hingepackt? Die Schienenbauer? Aborigines? Oh Gott, schon wieder komische Fragen in meinem Kopf! Ausblenden - weitergucken! Man, muss heiss draussen sein, die Luft flimmert. Und der Busch da hinten am Horizont sieht aus wie eine Box. Vielleicht ist das eine Huette! Wer wuerde hier wohnen wollen? Ich nicht... Oh guck! Da sind Knochen auf den Schienen. Armes Kaenguru oder so. Huepfte gluecklich und selig durch die Nullarbor (kann man da gluecklich sein? Oder einfach nur heiss und verschwitzt?) und wurde vom Indian Pacific ueberfahren. Wie fuehlt sich das Kaenguru, das in einer verdammt riesigen Steppe auf den einzigen Bahnschienen weit und breit sitzt und dann von einem Zug ueberfahren wird, der alle 3 Tage mal durch rollt? So wie der Autofahrer, der gegen den einzigen Baum auf einer langen baumlosen Landstrasse knallt? Fuehlt man ueberhaupt? Ist das eigentlich wichtig? Oh guck! Ein Vogel. Oh, noch einer. Sieht aus wie ein Adler. Wahrscheinlich der von dem Indian Pacific Logo. Cool. Wow, ich hab' den Vogel vom Indian Pacific Logo gesehen. Warum hat der Indian Pacific eigentlich diesen Vogel als Logo? Ist der irgendwann mal gegen die Scheibe geflogen und hat den Abdruck hinterlassen und weil es schlecht abwaschbar war, haben die Zugleute Bilder von dem Vogel ueberall auf den Zug geklebt? Und jetzt gibt es sogar Cappies, Handtuecher, Postkarten und Stubbier Holders mit dem Vogel drauf. Nur weil der mal gegen die Scheibe geflogen ist. Oder vielleicht auch nicht. Warum hat das Kaenguru dann keinen Sticker von sich auf der Lokomotive? Menschen sind schon komisch. Vorallem ich. Ich darf keinem von meinen komischen Gedanken hier erzaehlen. Wenn ich meinen Blog schreibe, dann ueber die unendlichen Weiten der Nullarbor und so. Nicht ueber wirre Gedanken. Waer ja peinlich.

Die Nullarbor ist also wirklich riesig! Ich habe leider das Ende der Nullarbor verpasst. Von einem Nickerchen in meinem Sitz bin ich aufgewacht und auf einmal waren da viele Baeume. Nullarbor -> Multibor?

Zum Glueck musste ich mein Gehirn nicht die ganzen 45 Stunden mit solch konfusen Fragen belasten, denn ich hatte gute Gesellschaft! Die beiden Schweizer waren wirklich lustig. Habt ihr schonmal versucht, im Zug zu schlafen, waehrend 4 Fuesse (Sprich 20 Zehen) ueber die Lehne gucken und dein Haar verwuscheln? Sehr lustig.

Im Zug habe ich auch Jasmine getroffen, eine Englaenderin, die ich einmal in Denmark an der Bushaltestelle gesehen habe. Dort hielten wir kurzen Smalltalk und wuenschten uns eine gute Reise. Haetten wir ja nicht gedacht, dass wir im gleichen Zug anderthalb Wochen spaeter wieder aufeinander treffen! Mit ihr konnte ich zusammen aus dem Fenster starren und erstaunt sagen "Oooh! Das Gras ist auf einmal ein bisschen gruener! Oh, jetzt nicht mehr."
Donnerstag Mittag machten wir halt in einem "Ort" namens Cook :) Mitten in der Nullarbor. Die Hitze und all die Fliegen haben mich doch etwas an Meekatharra erinnert. Haaaach... :) Spektakulaer ist aber etwas anderes. Nach den typischen Touri Fotos war ich also froh, wieder im kuehlen Zug zu sein.
Jaaa und dann, schwupps, war die Zugreise auch schon wieder zu Ende! Es ging doch schneller als ich dachte! Es war aber eine richtig gute Erfahrung und ich kann es nur jedem ans Herz legen! :)

Nun bin ich in Adelaide und schaue mal, was hier so los ist :)

16.02.2010

Rottnest Island

Ich haette echt was verpasst, waere ich nicht Rottnest Island erkunden gegangen! Eine halbe Stunde mit der Faehre von Fremantle entfernt, ist es sehr nah an der Stadt, aber doch so entspannt und relaxed. Die Atmosphaere ist dort wirklich anders.

Aber fangen wir mal von vorne an.

Die Faehre von Fremantle nach "Rotto" (wie's von den Locals genannt wird) bringt schon einen Heidenspass! Recht schnell prescht sie durch die Wellen, man wird gebeten, waehrend der gesamten Fahrt sitzen zu bleiben und einmal wurde mir fast etwas schwummerig, und das soll schon was heissen, wenn Miss Achterbahn-je-verrueckter-desto-besser weich wird! ;) Auch wenn es meinen Magen etwas auf Probe stellte, brachte es doch immer noch ein Grinsen auf mein Gesicht, wenn die Gischt meterhoch gegen die Scheiben klatschte.

Auf der Insel angekommen, entspannt man sich sofort beim Anblick der privaten Boote, die vor der Insel ankern, der Moewen, dem tuerkisen Wasser und den Palmen. Die Leute gehen langsamer als in der Stadt und die Insel ist gepflegt und sauber. Es sind nur eine bestimmte Anzahl an Autos erlaubt, so dass man eigentlich nur Fahrraeder, Fussgaenger, den Ranger im Auto und ab und zu einen Bus sieht.

Ich habe mir ein Fahrrad geliehen und bin um die Insel geradelt (etwa 20 Kilometer) und es wird nie langweilig! Entweder kaempft man sich gegen den Wind einen Huegel hoch (und wird sofort mit einem unglaublichen Blick ueber eine kleine Bucht mit weissem Sand und blauem Wasser belohnt!) oder man rast mit Rueckenwind einen Huegel runter und legt sich schoen in die Kurven.


Unter einem Baum sah ich dann zwei Quokkas - die Ureinwohner der Insel. Sie sehen aus wie ein Mini Kaenguru (etwas groesser als ein Kaninchen) mit runden Ohren. Super suess! Und sie hatten nicht einmal Angst! Ich kam bis auf 1 oder 2 Meter ran und sie schauten mich nur an und muemmelten weiter oder sassen da und machten nichts. Sehr entspannt :) Schade, dass man Quokkas nicht mit nach Hause nehmen kann, ich wuerde ihnen auch ein schoenes Gehege bauen!



Wieder in der Siedlung angekommen (ich glaube, es leben nur 200 Menschen dauerhaft dort), machte ich noch einen Abstecher zu "The Basin", ein kleiner Korallen Bade Strand nahe des Ortes. Das Wasser war herrlich und alle um mich herum schnorchelten, um Fische und Muscheln zu sehen. Leider hatte ich keinen Schnorchel und Taucherbrille mit, aber ich konnte auch so ein paar groessere Fische um meine Fuesse herum entdecken. Herrlich!

13.02.2010

Die Sued-West Ecke


Nun kann ich mich wirklich als Backpacker bezeichnen. Mit Bussen von Hostel zu Hostel von Ort zu Ort mit immer schwerer werdendem Rucksack im Huckepack. Und bis auf das schwere Schleppen (vorallem Bergauf...) und manch komische Leute in Hostels liebe ich das Backpacker Leben! :) Vorallem, da ich alle Zeit der Welt und genuegend Geld habe, um zu machen, was ich will.

Margaret River


Margaret River ist ein schoener Ort und beruehmt fuer die guten Weine und die tollen Surfstraende. Ich habe nichts von beidem probiert. :D Dafuer habe ich mir aber ein Fahrrad ausgeliehen und bin 20 Kilometer zu der Mammoth und Lake Cave geradelt. Der Sattel war sooo unbequem, mein Po tat noch 3 Tage lang weh! Die Hoehlen waren es aber wirklich wert. Die Mammoth Cave war so gross und so still - echt herrlich! Die Lake Cave hat (wie der einfallsreiche Name mal wieder sagt) einen See in der Mitte, ist recht klein, hat aber beeindruckende Formationen und Wunder zu bieten. Wirklich, wirklich empfehlenswert. Spaeter am gleichen Tag habe ich es meinem Po noch einmal gegeben und bin Reiten gegangen. Natuerlich war es eher Anfaenger Level, ich hatte also schon spannendere Ausritte, aber noch nie zuvor bin ich durch Australische Waelder mit dem Gelaechter des Kookaburra und einem Mob Kaengurus auf einer Koppel geritten! Sehr sehr schoen! :)
Am naechsten Tag bin ich auf eine Cave&Canoe Tour gegangen - Paddeln und Hoehlen erkunden. Der Fluss, der dem Ort Margaret River seinen Namen gibt, ist schoen, mit Baeumen am Ufer, Huegeln rundherum und recht flach. Das Paddeln war angenehm, die anderen Leute nett (nur Aussies! Ich dachte, es waeren viel mehr Touristen aus anderen Laendern!) und der Tourguide George lustig. Er hat uns auch viel ueber die Geschichte des Ortes erzaehlt, was recht interessant war. Die Mittagspause war sehr interessant! Es gab echten "Bushtucker" - richtig australisches Essen.

Traditionelles Bushfood, das die Aborigines zur Ernaehrung benutzt haben. Ich hatte die naechsten Tage Bauchschmerzen und bin mir nicht sicher, ob es von dem Essen kam, es war aber auf jeden Fall eine interessante Erfahrung! Vorallem die Witchetty Grub (eine dicke, lange Larve) hat's mir gegeben... Wuaaeeeehhh!! Aber man muss ja alles mal probiert haben! :D Leckerer waren dann geraeuchertes Roo, Emus und Truthahn, homemade Pesto und gutes Brot :) Nach dem Mittag erkundeten wir eine Hoehle. Dem Motto "Man muss alles probieren" folgend, habe ich natuerlich auch den "bellybutton tunnel" mitgemacht - ein niedrigerer Gang, der nur kriechend erkundet werden kann und der Bauchnabel wird garantiert dreckig! Gut, dass ich nach der Tour eigentlich mit dem Bus weiterreisen wollte! :D


Pemberton

Im Bus nach Pemberton habe ich Virginie kennengelernt, eine Franzoesin, die genau wie ich durch Australien tourt. Mit ihr bin ich die folgende Woche zusammen gereist. Pemberton ist ein alter, kleiner Holzfaeller Ort. Warum bin ich dahin gefahren? Ich habe gehoert, dass es da tolle Waelder gibt. Das Hostel war unglaublich dreckig, klein und alt und beim Einchecken dachte ich "Okay - morgen reise ich weiter!!" aber gluecklichweise haben wir nicht im Hostel sondern in einer Huette gewohnt, die unglaublich luxurioes war! 4 Sterne Badezimmer, Ledercouch, genuegend Raum und nur 4 Leute im ganzen Haus. Das habe ich nicht erwartet, als ich das Hostel sah! Virginie und ich sind naechsten Tag mit der Tram gefahren, einer kleinen Bimmelbahn, die etwas in den Wald reinfaehrt. War recht nett, aber viel zu touristisch fuer meinen Geschmack. Ich fuehlte mich wie ein typischer, langweiliger Tourist. Eigentlich mag ich ja die Touri Touren nicht, aber ohne Auto ist man in der Suedwest Ecke echt aufgeschmissen! Man kommt zwar von Ort zu Ort aber viele schoene Attraktionen sind ausserhalb des Ortes und oft zu weit mit dem Fahrrad. Also haben Virginie und ich an einer 4WD (Vierradantrieb) Tour teilgenommen - und es war klasse!
Die Leute waren unglaublich nett und willkommend, der Karri, Jarrah und Marri Wald war beeindruckend (Karri Baeume sind die dritthoechsten in der ganzen Welt), wir sahen einen Emu Papa mit seinen Kindern und vorallem die Sandduenen haben es mir angetan. Es ist eine 13 Kilometer lange Wanderduene, die den Wald langsam verschluckt (etwa 4 Meter pro Jahr). Hinter der Duene, wenn sie durchgewandert ist, waechst der Wald wieder. Verrueckt :) Der Uebergang vom Wald zu Sand ist so ploetzlich und so beeindruckend!
Und in Sandduenen fahren bringt richtig viel Spass, ich haette gerne selber hinterm Steuer gesessen! Von den Sandduenen ging's weiter zum Strand und dann zurueck. Klasse Tour - absolut empfehlenswert, falls jemand von euch mal in Pemberton sein sollte. :)

Denmark

Nach Denmark bin ich eigentlich nur wegen des Namens gefahren. Ich wollte sagen koennen "Schaut! Ich bin gar nicht so weit weg!" :) Das Hostel war klein und gemuetlich, sehr familiaer, und der Ort war auch angenehm. Da Virginie und ich nicht wieder an einer Tour teilnehmen, sondern unabhaengig sein wollten, haben wir ein Auto gemietet. Ich habe echt glueck, dass ich Virginie getroffen habe, da ich zu jung bin, um ein Auto zu mieten!
Also haben wir uns auf den Weg zum "Tree Top Walk" gemacht - ein 400 Meter langer Gang durch die Gipfel der Karri und Tingle Baeume. Sehr beeindruckend! Recht hoch und besonders schoen, wenn der Wind oder der eigene Schritt die Bruecke zum Schaukeln brachte :)

Nach dem Tree Top Walk sind wir zu dem schoensten Strand, den ich je gesehen habe, gefahren - Greens Pool.
Ooooh Gott! Soooo herrlich! Weisser Sand, tuerkises Wasser, geschuetzt von grossen Steinen, die eine Lagune bilden, so dass keine Wellen sind, und aufgrund der Wassertemperatur (17 Grad? Es wird vom Southern Ocean gespeist) nur ein paar andere Badegaeste. Das Wasser war so salzig, dass ich, obwohl ich total ausgeatmet hatte, immer noch an der Oberflaeche trieb. Wow! Wuuuunderschoen! :) Neben Greens Pool ist die Elephant Cove. Ein weiterer kleiner Strand mit riesigen Felsen, wovon einer anscheinend wie ein Elefant aussieht. Ich konnte den Elefanten nur erahnen, hatte aber trotzdem einen Heidenspass auf den Felsen herum zu klettern! Ein Paradies!



Albany

Albany war dann endlich mal wieder ein groesserer Ort, das Zentrum der Suedkueste (in der Suedwest Ecke Western Australias). Das Hostel war mal wieder super nett! Ich hatte bisher wirklich immer Glueck mit meinen Unterkuenften :) Es war zwar ein altes Gebaeude aber die Leiterin Joanna und all die anderen Gaeste (sehr viele Deutsche (leider)...) waren sehr willkommen heissend und offen :)
Nach Albany bin ich groesstenteils wegen einem Grund gekommen: ich wollte Paragliden und das habe ich auch gemacht und es war klasse! Ich dachte ich waere viel nervoeser oder haette Angst, wenn man in 200 Metern ueber dem Ozean beziehungsweise ueber einer Steilkueste schwebt, nur von einem Schirm getragen. Aber nein - ich fuehlte mich pudelwohl! Der Start ging so schnell, es war fast langweilig! Ich dachte man muss rennen und springen und verliert auf einmal den Boden unter den Fuessen und kriegt einen riesen Schreck, aber man wird nur vom Schirm ein paar Meter zurueck gezogen, macht 2 Schritte vorwaerts und auf einmal schwebt man davon. Es ist so friedlich in der Luft! Kein Motor, kein Laerm ausser dem Wind und nichts unter den Fuessen. Es ist, denke ich, so nah am Vogel-Dasein dran, wie es nur geht. Aber eigentlich auch wieder nicht, denn die Voegel sind nicht so hoch wie wir geflogen :) Einmal sind wir in einer Wolke verschwunden und man konnte die Kueste nur noch ganz schwach erkennen. Im Nachhinein sagte Giri (mein Tandempartner), dass es eigentlich etwas gefaehrlich war, denn mit den Windraedern in der Naehe will man nicht die Orientierung verlieren. Hehe, so ein bisschen Aufregung ist genau richtig fuer mich. Und nach 30 oder 40 Minuten Flug habe ich auch noch mehr Abenteuer bekommen. Der Wind hat ploetzlich nachgelassen und wir sanken langsam die Steilkueste herunter, so dass wir nicht mehr hoch genug waren, um oben zu landen. Ich habe immer noch schoen Fotos geschossen und gegrinst, konnte aber doch Giris Anspannung spueren. Als er dann sagte "Okay. Lass uns hier an dem kleinen Strand landen" wusste ich, dass das nicht wirklich geplant war. Also landeten wir an einem 30 Meter langen Strand (die Landung war super easy), packten zusammen und liefen die 500 Stufen auf die Klippe hoch - aechz!! Immerhin war da eine Treppe und wir mussten nicht durch den Busch die Klippe hoch kraxeln. Auch wenn es anstrengend war - es war genau was ich wollte. Ein bisschen Spannung und extra ist immer gut ;) Giri sagte er ist nur einmal zuvor am Strand gelandet. Uups. :)


Virginie und ich haben am naechsten Tag wieder ein Auto gemietet und haben die Naturwunder um Albany herum erkundet. Die "Natural Bridge" und "The Gap" waren ganz gut (ich bin immer noch beeindruckt von den einfallsreichen Namen hier. Natural Bridge = natuerliche Bruecke. Guck Foto und du weisst woher der Name kommt :) The Gap ist eine grosse Spalte im Fels mit wilden Wellen 150 Meter unter dir)

Klasse fand ich die "Blowholes" - ein Tunnelsystem im Fels. Grosse Wellen klatschen unten gegen den Fels und pressen Luft und manchmal Gischt durch den Spalt, so dass man oben (100 Meter ueber dem Wasserspiegel) durch das System die Wellen donnern hoeren kann und dann auf einmal ins Gesicht gepustet wird. Leider hatten wir an dem Tag keinen Seegang, so dass ich nur 3 Mal leicht angehaucht wurde. Wenn ihr aber auf "http://www.albanybackpackers.com.au/" geht, seht ihr gleich auf der Titelseite ein Foto von 4 jungen Ladies, die recht ordentlich angepustet wurden. Haha, ich liebe das Foto! Ich habe grade auf Youtube ein Video gefunden, dass es auch recht gut wiedergibt: http://www.youtube.com/watch?v=3XRCn8tqzKw&feature=related :D herrlich!
Super lecker und wirklich nett ist das "Nipper's Cafe" - habt ihr schonmal Schokoladen&Rote Beete Kuchen gegessen? Ich bis dahin noch nicht, aber wirklich lecker!
Weiter ging's zum "Little Beach" nahe der "Two Peoples Bay"- auch ein sehr schoener Strand mit Felsen zum Svenja-durch-Klettern-gluecklich-machen :)


Nun bin ich wieder zurueck in Perth (Virginie ist in Albany geblieben, da sie dort einen Job gefunden hat) und ich kann zurueckblickend sagen: die Suedwest Ecke ist wirklich schoen, vielfaeltig und interessant, ich habe nette Leute kennengelernt, habe klasse Dinge gemacht (Paragliding war der Hit!), schoene Orte gesehen und hatte eine verdammt gute Zeit!

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