13.05.2012

Homemaking und andere Geschichten aus meinem Leben

So langsam wird es hier kaelter (selten reicht es an die 30 Grad heran, meisten so in den schoenen 20ern, nachts dann aber auch mal 10 Grad. Brrr.) und das Hausfrauenvirus breitet sich aus. Vorallem in mir. In mir hat es einen wunderbaren Host gefunden, in dem es sich so richtig schoen vermehren und jede einzelne Zelle meines Koerpers mit seinen tollen Ideen infizieren kann. Es hat geschafft, dass ich mir ein Buch gekauft habe, dass "Down to Earth" heisst und einem simple, bodenstaendige, traditionelle und auch ein bisschen 'baeuerliche' Faehigkeiten naeher bringt. Vom Marmelade machen, ueber Brot backen, ueber Haushaltsreiniger selber anmischen und wie man ein Haushaltsbudget erstellt, zum Huehner halten, Gemuese anbauen und Geschirrtuecher naehen. Und vorallem hat es mir eine schoene Einstellung und Sichtweise naeher gebracht: "Hausfrau" sein ist nichts, fuer das man sich schaemen muss oder was auf der Berufsleiter ganz unten ist da man es anscheinend nicht geschafft hat irgendetwas besseres zu werden als 'nur' Mutter/Hausfrau. Putzen ist zwar etwas, was getan werden muss und es gibt bestimmte Jobs die man nicht so gerne tut (Dusche/Bad putzen, oh wie ich es so gerne vermeiden wuerde...!), aber es macht mir auf einmal viel mehr Spass und ich mag es fast gerne, wenn  ich "Housewife/Hausfrau" mit "Homemaker" ersetze. Ich bin keine Putze sondern erschaffe ein schoenes Zuhause. Ich staubsauge und wische den Boden, weil es schoener ist, auf sauberem Boden zu laufen, als sich ueber Kruemel und anderen Dreck zwischen den Zehen zu beschweren. Ich raeume auf, weil ich es liebe, wie Pete nach Hause kommt und begeistert ist, in ein schoenes, aufgeraeumtes und sauberes Zuhause zu kommen - und er zeigt mir diese Begeisterung und Dankbarkeit auch. Ich tue alle Hausarbeiten auf einmal viel Gewissenhafter ('more mindful'). Es ist ein wichtiger Job, das Homemaker-Sein und das Saubermachen und Aufraeumen, denn ohne das waere unser Haus nur ein Dreckloch. Anstatt zu denken "so, jetzt schnell noch die bloede Waesche aufhaengen und dann kann ich endlich machen, was mir Spass bringt" 'geniesse' ich es,  die Waesche aufzuhaengen.
Sonnenblumen und Cosmos aus meinem Garten machen unser Haus noch schoener.
Ich weiss nicht, ob euch dies hier diese Einstellung naeher bringt (ich hoffe es ja sehr, *hust hust* Kim *hust*) aber ich habe mich am Freitag abend schon  sooooo doll gefreut, am Samstag die Waesche waschen zu duerfen, vorallem mit meinem Hausgemachten Waschmittel, das keine  harschen Chemikalien in sich hat. Backpulver und Essig sind meine neuesten besten Freunde (Ofen putzen, Oberflaechen desinfizieren, Holzbretter vom ewigen Zwiebel/Knoblauch Geruch befreien und und und. Angeblich kann man Backpulver sogar zum Haare waschen und Deodorisieren benutzen!) und ich hab gestern Stunden damit verbracht, Hausarbeit zu tun - und hab es genossen! Unglaublich :)

Jetzt habe ich dank Sonja gelernt wie man Quark macht (JUCHUUUU!!) und warte jetzt gerade, dass die Molke schoen abfliesst und dann kann ich Kaesekuchen oder Quarkbroetchen backen oder Quarkspeise machen oder oder oder - oh so viele Moeglichkeiten! =)
Die Milch wurde zu Quark nach einer Nacht Stehen-Lassen!
Nun nur noch die Molke abfliessen lassen.

Sonja ist mittlerweile auch eine fleissige Brotbaeckerin geworden, die mir Knettechniken und generelle Brotback-Info beibringt, so dass ich hoffentlich in Zukunft meine selbstgebackene Brote nicht mehr zur Einbrecher-Abwehr oder als Tuerstopper benutzen kann. Ich haette sie auch gut als Ziegelsteine zum Hausbauen verkaufen koennen. Die haetten 1000 Jahre ueberstanden.

Ich sammle Glaeser zum Chilli-Sauce machen (ich kann mich vor Chillies in meinem Garten nicht retten) und andere Container um selbstgemachte Reiniger abzufuellen oder andere Sachen darin aufzubewaren.

Ich habe mir einen Bokashi Bucket bestellt, mit dem ich bald (wenn er dann hier ankommt) alle Lebensmittelreste kompostieren kann - Fleisch, Brot und Milchprodukte eingeschlossen! Als Kompost in meinem Garten sind sie viel besser verwertet als auf der Muellkippe!

Meinem Garten geht es wunderbar - wie gesagt, die Chillies ueberrennen mich fast. Ich habe Paprika, immer noch Schnittlauch, Basilikum, ein paar Tomaten sind am kommen, lila Moehren (sehen interessant aus, aber herkoemmliche Moehren schmecken besser) und eine Sweet-Potato Pflanze die einen unglaublichen Schuss gemacht hat und sich am Zaun lang rankt. Die Aloe Vera Pflanze scheint es hier auch zu lieben und die Cosmos Blumen haben mir eine schoene Farbenfreude beschert.
Cosmos
Jetzt kaempft die Kapuzinerkresse um Licht und die Tomatenpflanze hat dies erfolgreich bewaeltigt, in dem es die Yakka Palme erklommen hat. Eigentlich wollte Pete zwar keine Gemuesepflanzen auf dieser Seite des Gartens, aber ich kann da ja nix fuer, wenn die auf einmal aus dem Kompost hervorspriessen und dann da einfach so wachsen... Jetzt sind sie schon so gross und bringen uns leckeres Gemuese, jetzt rupf ich die nicht mehr raus... Und bisher hat Pete sich noch nicht beschwert, also psssst, nix sagen ;) (Den Blog liest er wahrscheinlich auf Englisch und dann ist das Geheimnis raus. Mist.. ;) )
Ein tolles Gefuehl wenn man auf einmal Tomaten entdeckt

Die kletternde Tomatenpflanze
Schlangenbohnen - lecker!

Paprika aus meinem Garten, vor 2 Minuten gepflueckt. So macht Gemuese essen Spass!
Ja, so geniesse ich hier mein Leben. Dem Job geht es gut, ich geniesse es sehr, so viele neue Dinge zu lernen, und werde bald noch eine Stelle (zur Buchhaltung) aufsteigen, wenn meine Kollegin wieder zurueck nach Perth zieht. Befoerderung, woohoo. Und wieder mehr lernen und neue Aufgaben bewaeltigen und hoffentlich meistern! Diese Stelle wird etwas Zeitintensiver und 'strenger' sein, da es eine Zeitgrenze fuer so ziemlich alle Aufgaben gibt, wahrend ich in meiner jetzigen Position die Freiheit habe, mir meine Aufgaben recht frei einzuteilen, solange sie denn irgendwann getan sind.

Ich engagiere mich nebenbei in unserer Umwelts-Gruppe "Meeka Goes Green" mit der wir nachhaltige, gruene Projekte in Meeka starten und laufen lassen wollen. Momentan konzentrieren wir uns darauf, einen Gemeinschafts Garten auf der Schul-Farm zu errichten, und Recycling zu starten, indem wir Aluminium, Pappe, Papier und Glass nach Perth transportieren. Diese Projekte, obwohl sie Zeit und Energie kosten und ich mit meinem Vollzeitjob, der Hochzeitsplanung und dem Krankenwagen-Dienst ja scheinbar schon genug zu tun habe (und natuerlich mit meinem verrueckten Hausfrauen Virus der mich dazu bringt, Stundenlang zu putzen!), sind sehr wichtig und Umwelt und Nachhaltigkeit sind Leidenschaften von mir, denen ich in diesem Leben gerne mehr Zeit und Energie widmen moechte.
Unser "Meeka Goes Green" Infostand

Ja, mir geht es gut :)
 
Und ich freue mich sehr auf die Hochzeit, die nur  noch etwa 11 Wochen entfernt ist! Und wir koennen immer noch nicht tanzen!

Gallery

wordpress plugin