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13.02.2010

Die Sued-West Ecke


Nun kann ich mich wirklich als Backpacker bezeichnen. Mit Bussen von Hostel zu Hostel von Ort zu Ort mit immer schwerer werdendem Rucksack im Huckepack. Und bis auf das schwere Schleppen (vorallem Bergauf...) und manch komische Leute in Hostels liebe ich das Backpacker Leben! :) Vorallem, da ich alle Zeit der Welt und genuegend Geld habe, um zu machen, was ich will.

Margaret River


Margaret River ist ein schoener Ort und beruehmt fuer die guten Weine und die tollen Surfstraende. Ich habe nichts von beidem probiert. :D Dafuer habe ich mir aber ein Fahrrad ausgeliehen und bin 20 Kilometer zu der Mammoth und Lake Cave geradelt. Der Sattel war sooo unbequem, mein Po tat noch 3 Tage lang weh! Die Hoehlen waren es aber wirklich wert. Die Mammoth Cave war so gross und so still - echt herrlich! Die Lake Cave hat (wie der einfallsreiche Name mal wieder sagt) einen See in der Mitte, ist recht klein, hat aber beeindruckende Formationen und Wunder zu bieten. Wirklich, wirklich empfehlenswert. Spaeter am gleichen Tag habe ich es meinem Po noch einmal gegeben und bin Reiten gegangen. Natuerlich war es eher Anfaenger Level, ich hatte also schon spannendere Ausritte, aber noch nie zuvor bin ich durch Australische Waelder mit dem Gelaechter des Kookaburra und einem Mob Kaengurus auf einer Koppel geritten! Sehr sehr schoen! :)
Am naechsten Tag bin ich auf eine Cave&Canoe Tour gegangen - Paddeln und Hoehlen erkunden. Der Fluss, der dem Ort Margaret River seinen Namen gibt, ist schoen, mit Baeumen am Ufer, Huegeln rundherum und recht flach. Das Paddeln war angenehm, die anderen Leute nett (nur Aussies! Ich dachte, es waeren viel mehr Touristen aus anderen Laendern!) und der Tourguide George lustig. Er hat uns auch viel ueber die Geschichte des Ortes erzaehlt, was recht interessant war. Die Mittagspause war sehr interessant! Es gab echten "Bushtucker" - richtig australisches Essen.

Traditionelles Bushfood, das die Aborigines zur Ernaehrung benutzt haben. Ich hatte die naechsten Tage Bauchschmerzen und bin mir nicht sicher, ob es von dem Essen kam, es war aber auf jeden Fall eine interessante Erfahrung! Vorallem die Witchetty Grub (eine dicke, lange Larve) hat's mir gegeben... Wuaaeeeehhh!! Aber man muss ja alles mal probiert haben! :D Leckerer waren dann geraeuchertes Roo, Emus und Truthahn, homemade Pesto und gutes Brot :) Nach dem Mittag erkundeten wir eine Hoehle. Dem Motto "Man muss alles probieren" folgend, habe ich natuerlich auch den "bellybutton tunnel" mitgemacht - ein niedrigerer Gang, der nur kriechend erkundet werden kann und der Bauchnabel wird garantiert dreckig! Gut, dass ich nach der Tour eigentlich mit dem Bus weiterreisen wollte! :D


Pemberton

Im Bus nach Pemberton habe ich Virginie kennengelernt, eine Franzoesin, die genau wie ich durch Australien tourt. Mit ihr bin ich die folgende Woche zusammen gereist. Pemberton ist ein alter, kleiner Holzfaeller Ort. Warum bin ich dahin gefahren? Ich habe gehoert, dass es da tolle Waelder gibt. Das Hostel war unglaublich dreckig, klein und alt und beim Einchecken dachte ich "Okay - morgen reise ich weiter!!" aber gluecklichweise haben wir nicht im Hostel sondern in einer Huette gewohnt, die unglaublich luxurioes war! 4 Sterne Badezimmer, Ledercouch, genuegend Raum und nur 4 Leute im ganzen Haus. Das habe ich nicht erwartet, als ich das Hostel sah! Virginie und ich sind naechsten Tag mit der Tram gefahren, einer kleinen Bimmelbahn, die etwas in den Wald reinfaehrt. War recht nett, aber viel zu touristisch fuer meinen Geschmack. Ich fuehlte mich wie ein typischer, langweiliger Tourist. Eigentlich mag ich ja die Touri Touren nicht, aber ohne Auto ist man in der Suedwest Ecke echt aufgeschmissen! Man kommt zwar von Ort zu Ort aber viele schoene Attraktionen sind ausserhalb des Ortes und oft zu weit mit dem Fahrrad. Also haben Virginie und ich an einer 4WD (Vierradantrieb) Tour teilgenommen - und es war klasse!
Die Leute waren unglaublich nett und willkommend, der Karri, Jarrah und Marri Wald war beeindruckend (Karri Baeume sind die dritthoechsten in der ganzen Welt), wir sahen einen Emu Papa mit seinen Kindern und vorallem die Sandduenen haben es mir angetan. Es ist eine 13 Kilometer lange Wanderduene, die den Wald langsam verschluckt (etwa 4 Meter pro Jahr). Hinter der Duene, wenn sie durchgewandert ist, waechst der Wald wieder. Verrueckt :) Der Uebergang vom Wald zu Sand ist so ploetzlich und so beeindruckend!
Und in Sandduenen fahren bringt richtig viel Spass, ich haette gerne selber hinterm Steuer gesessen! Von den Sandduenen ging's weiter zum Strand und dann zurueck. Klasse Tour - absolut empfehlenswert, falls jemand von euch mal in Pemberton sein sollte. :)

Denmark

Nach Denmark bin ich eigentlich nur wegen des Namens gefahren. Ich wollte sagen koennen "Schaut! Ich bin gar nicht so weit weg!" :) Das Hostel war klein und gemuetlich, sehr familiaer, und der Ort war auch angenehm. Da Virginie und ich nicht wieder an einer Tour teilnehmen, sondern unabhaengig sein wollten, haben wir ein Auto gemietet. Ich habe echt glueck, dass ich Virginie getroffen habe, da ich zu jung bin, um ein Auto zu mieten!
Also haben wir uns auf den Weg zum "Tree Top Walk" gemacht - ein 400 Meter langer Gang durch die Gipfel der Karri und Tingle Baeume. Sehr beeindruckend! Recht hoch und besonders schoen, wenn der Wind oder der eigene Schritt die Bruecke zum Schaukeln brachte :)

Nach dem Tree Top Walk sind wir zu dem schoensten Strand, den ich je gesehen habe, gefahren - Greens Pool.
Ooooh Gott! Soooo herrlich! Weisser Sand, tuerkises Wasser, geschuetzt von grossen Steinen, die eine Lagune bilden, so dass keine Wellen sind, und aufgrund der Wassertemperatur (17 Grad? Es wird vom Southern Ocean gespeist) nur ein paar andere Badegaeste. Das Wasser war so salzig, dass ich, obwohl ich total ausgeatmet hatte, immer noch an der Oberflaeche trieb. Wow! Wuuuunderschoen! :) Neben Greens Pool ist die Elephant Cove. Ein weiterer kleiner Strand mit riesigen Felsen, wovon einer anscheinend wie ein Elefant aussieht. Ich konnte den Elefanten nur erahnen, hatte aber trotzdem einen Heidenspass auf den Felsen herum zu klettern! Ein Paradies!



Albany

Albany war dann endlich mal wieder ein groesserer Ort, das Zentrum der Suedkueste (in der Suedwest Ecke Western Australias). Das Hostel war mal wieder super nett! Ich hatte bisher wirklich immer Glueck mit meinen Unterkuenften :) Es war zwar ein altes Gebaeude aber die Leiterin Joanna und all die anderen Gaeste (sehr viele Deutsche (leider)...) waren sehr willkommen heissend und offen :)
Nach Albany bin ich groesstenteils wegen einem Grund gekommen: ich wollte Paragliden und das habe ich auch gemacht und es war klasse! Ich dachte ich waere viel nervoeser oder haette Angst, wenn man in 200 Metern ueber dem Ozean beziehungsweise ueber einer Steilkueste schwebt, nur von einem Schirm getragen. Aber nein - ich fuehlte mich pudelwohl! Der Start ging so schnell, es war fast langweilig! Ich dachte man muss rennen und springen und verliert auf einmal den Boden unter den Fuessen und kriegt einen riesen Schreck, aber man wird nur vom Schirm ein paar Meter zurueck gezogen, macht 2 Schritte vorwaerts und auf einmal schwebt man davon. Es ist so friedlich in der Luft! Kein Motor, kein Laerm ausser dem Wind und nichts unter den Fuessen. Es ist, denke ich, so nah am Vogel-Dasein dran, wie es nur geht. Aber eigentlich auch wieder nicht, denn die Voegel sind nicht so hoch wie wir geflogen :) Einmal sind wir in einer Wolke verschwunden und man konnte die Kueste nur noch ganz schwach erkennen. Im Nachhinein sagte Giri (mein Tandempartner), dass es eigentlich etwas gefaehrlich war, denn mit den Windraedern in der Naehe will man nicht die Orientierung verlieren. Hehe, so ein bisschen Aufregung ist genau richtig fuer mich. Und nach 30 oder 40 Minuten Flug habe ich auch noch mehr Abenteuer bekommen. Der Wind hat ploetzlich nachgelassen und wir sanken langsam die Steilkueste herunter, so dass wir nicht mehr hoch genug waren, um oben zu landen. Ich habe immer noch schoen Fotos geschossen und gegrinst, konnte aber doch Giris Anspannung spueren. Als er dann sagte "Okay. Lass uns hier an dem kleinen Strand landen" wusste ich, dass das nicht wirklich geplant war. Also landeten wir an einem 30 Meter langen Strand (die Landung war super easy), packten zusammen und liefen die 500 Stufen auf die Klippe hoch - aechz!! Immerhin war da eine Treppe und wir mussten nicht durch den Busch die Klippe hoch kraxeln. Auch wenn es anstrengend war - es war genau was ich wollte. Ein bisschen Spannung und extra ist immer gut ;) Giri sagte er ist nur einmal zuvor am Strand gelandet. Uups. :)


Virginie und ich haben am naechsten Tag wieder ein Auto gemietet und haben die Naturwunder um Albany herum erkundet. Die "Natural Bridge" und "The Gap" waren ganz gut (ich bin immer noch beeindruckt von den einfallsreichen Namen hier. Natural Bridge = natuerliche Bruecke. Guck Foto und du weisst woher der Name kommt :) The Gap ist eine grosse Spalte im Fels mit wilden Wellen 150 Meter unter dir)

Klasse fand ich die "Blowholes" - ein Tunnelsystem im Fels. Grosse Wellen klatschen unten gegen den Fels und pressen Luft und manchmal Gischt durch den Spalt, so dass man oben (100 Meter ueber dem Wasserspiegel) durch das System die Wellen donnern hoeren kann und dann auf einmal ins Gesicht gepustet wird. Leider hatten wir an dem Tag keinen Seegang, so dass ich nur 3 Mal leicht angehaucht wurde. Wenn ihr aber auf "http://www.albanybackpackers.com.au/" geht, seht ihr gleich auf der Titelseite ein Foto von 4 jungen Ladies, die recht ordentlich angepustet wurden. Haha, ich liebe das Foto! Ich habe grade auf Youtube ein Video gefunden, dass es auch recht gut wiedergibt: http://www.youtube.com/watch?v=3XRCn8tqzKw&feature=related :D herrlich!
Super lecker und wirklich nett ist das "Nipper's Cafe" - habt ihr schonmal Schokoladen&Rote Beete Kuchen gegessen? Ich bis dahin noch nicht, aber wirklich lecker!
Weiter ging's zum "Little Beach" nahe der "Two Peoples Bay"- auch ein sehr schoener Strand mit Felsen zum Svenja-durch-Klettern-gluecklich-machen :)


Nun bin ich wieder zurueck in Perth (Virginie ist in Albany geblieben, da sie dort einen Job gefunden hat) und ich kann zurueckblickend sagen: die Suedwest Ecke ist wirklich schoen, vielfaeltig und interessant, ich habe nette Leute kennengelernt, habe klasse Dinge gemacht (Paragliding war der Hit!), schoene Orte gesehen und hatte eine verdammt gute Zeit!

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