18.01.2011

Hong Kong - die Stadt der tausend Gerueche

Jaja, ich weiss, Hong Kong gehoert nicht zu Australien und somit eigentlich auch nicht in diesen Blog, aber es war nun mal unser Stopover auf dem Weg nach Australien und von daher dachte ich, erzaehl ich auch ein bisschen ueber diese Stadt.

Zuerst war ich beeindruckt von der Ordentlichkeit und der vielen Natur, als ich  auf dem Weg in die Stadt trotz Muedigkeit meine Nase am Fenster des Busses plattdrueckte um irgendwo im Gebuesch einen wilden Panda zu sehen, haha. Schliesslich waren wir ja in China, sagte ich mir! Oder zumindest in einem Territorium von China. So ganz genau weiss glaub ich keiner, zu was Hong Kong eigentlich gehoert. Es war 99 Jahre lang unter Britischer Herrschaft, also teil des Commonwealth. Beziehungsweise es war nicht ganz direkt eine Kolonie der englischen Krone, sondern nur von China "geleast", was das genau heissen soll, konnte ich aus dem chinesischen Akzent unserer Fremdenfuehrerin nicht heraushoeren. Dann nach 99 Jahren, im Jahre 1997, war der Vertrag abgelaufen und Hong Kong ging zurueck an China. Denkt man. Aber trotzdem gibt es Grenzkontrolle zwischen Hong Kong und dem Mainland China, mit Visum und allem drum und dran. Also doch nicht so ganz China. Und dann, um mich total zu verwirren, habe ich mir sagen lassen, dass die Queen in der Hong Kongschen Regierung immer noch ein bisschen das Sagen hat. Voila, ein ganzer Absatz ueber die Geschichte und das System Hong Kongs und ihr seid trotzdem noch nicht schlauer :) Vielleicht sollte ich anfangen, nur ueber Dinge zu schreiben, ueber die ich auch etwas weiss.

Also kommen wir zur Stadt Hong Kong. Der Name "Hong Kong" wurde eigentlich von chinesischen Fischern erfunden und es heisst so viel wie "gut riechender Hafen". Dann kamen die Briten, bauten viele Hochhaeuser, brachten Autos und Maschinen und jetzt riechts nicht mehr so gut! Es ist tatsaechlich ein Abenteuer, durch die Hochhausschluchten Hong Kongs zu laufen. Abgase, Urin, komisches Essen, Vogelgrippe, Schweiss und viele viele Gerueche mehr, die mir ein bisschen den Atem nahmen. Zum Glueck haben wir Menschen ja keinen uebernatuerlich gut ausgepraegten Geruchssinn, denn sonst waere es dort wirklich unausstehlich. Der eine Hund (ja ich habe nur 1 Hund gesehen) tat mir Leid. Also entweder essen Chinesen tatsaechlich Hunde oder alle Hunde sind an Atemwegsvergiftungen oder Nasenschleimhautveraetzungen gestorben.

Nun abgesehen von Smog, der in einer 7 Mio Leute Stadt mit mehr Wolkenkratzern als New York ja vorraussehbar war, einigen merkwuerdigen Haenchenschenkeln, die nach Fisch schmeckten, und vielen, kleinen, unfreundlichen Chinesen (typisch Stadt eben), hat mir Hong Kong aber gefallen! Ich muss ehrlich zugeben, dass wir uns nicht so sehr in die chinesische Kultur gestuerzt haben... "Oh guck mal! Starbucks! Was wollen wir heut zu abend essen? Oh guck mal, Burger King. Oh lecker, schau mal, ein Italienisches Restaurant!" ... aber zu unserer Verteidigung ist zu sagen, dass es schwierig ist, in ein Lokal zu gehen, wo man nicht mal die Karte lesen kann. Und wenn der Kellner dann kein Englisch spricht, wie soll man dann etwas bestellen? Hence Starbucks and Burger King ;)



Der Verkehr in Hong Kong ist verrueckt! Gluecklicherweise sassen wir ja in einem Bus, der uns vom Flughafen zum Hotel brachte, d.h. wir sind die staerkeren und wuerden einen Unfall ueberleben. Das scheinen die kleinen rot-weissen Taxis aber auch zu denken! Wenn sich 6 Fahrzeuge auf 4 Spuren quetschen und nach dem Motto "ich fahr zuerst - ich hab Recht" Spuren wechseln, wirds doch recht interessant! Wie oft hab ich gedacht "Neeeeiiin, das passt doch niemals!!" aber irgendwie hat es immer gepasst! Das Interessanteste bei all dem aber: die Fahrer haben sich nicht aufgeregt! Sehr selten hupen sie und so gut wie gar kein Fluchen und Beschimpfen am Steuerrad, so wie es die Deutschen gerne machen. Wir lernen: Verkehr ist alles eine Sache der Uebung und man muss sich NICHT aufregen! Keep cool.

Die oeffentlichen Verkehrsmittel sind typisch Grossstadt. Man hat ja nun mal keinen Platz, also baut man in die Hoehe. Alle Busse und Strassenbahn sind kurz und hoch. Praktisch. Umgerechnet kostet eine Fahrt etwa 20 cent. Allerdings gilt dort ein erhoehtes Risiko von Vogelgrippe, wie die vielen Leute mit Mundschutz bezeugen. Ich bin ja eigentlich eine nette Person, aber ich konnte es mir doch nicht verkneifen, neben diesen Leuten ploetzlich anfangen fies zu husten, hoehoe.

Pete sagte mir, auf der ganzen Insel gaebe es nur 13 Einstoeckige Haeuser. Das sagte er im gleichen Satz wie "Und die Polizei auf dem Flughafen laeuft mit Maschinengewehren herum", also glaubte ich es ihm nicht. Stimmt aber!



Was ich in Hong Kong mochte, war der Kontrast zwischen chinesischem Fischerdorf und westlicher Grossstadt. Kleine Fischerboote im Hafen vor der Kulisse riesiger Wolkenkratzer. Kleine nette Lebensmittelmaerkte mit knackigem Gemuese und noch zappelndem Fisch neben riesigen, modernen Einkaufszentren. Kleine, gebeugte, alte chinesische Frauen in Lumpen neben hochgewachsenen westlichen Geschaeftsleuten in Anzug und Hemd. Moderne BMW, Mercedes und Porsche neben dem Mann, der auf einer Karre Muellsaecke sammelt. (Ich habe bis heute nicht herausgefunden, ob HongKongs Muellabfuhr tatsaechlich nur aus handgeschobenen Karren besteht, oder sie doch irgendwo LKW haben.)
Das beeindruckendste in meinen Augen waren allerdings die Baugerueste. Aus Bambus. Zusammengehalten mit Kabelbinder-aehnlichen-Dingern. Wolkenkratzer ummanteln die Chinesen mit Geruesten aus Bambus, der schlicht mit Kabelbindern zusammengehalten ist! Haushoch! Irre. Dann dachte ich mir aber "naja, das benutzen sie wahrscheinlich schon seit Jahrtausenden. Und wir vertrauen unseren Metallstangen. Deren Technik ist wahrscheinlich sogar besser erprobt!"
Sehr beeindruckend!

Wir machten eine 5 Stuendige Tour um die Insel, sahen Buchten, Straende, Maerkte und sehr sehr teure Privat Residenzen, darunter auch Jackie Chans Haus :) 1 Quadratmeter in Hong Kong ist allerdings sehr sehr teuer (ich habe die Zahl vergessen, ich weiss nur noch, dass es unglaublich teuer war), insofern werde ich Hong Kong nicht als Standort meiner zukuenftigen Villa nehmen, haha..
  

Ja, Hong Kong ist nett, es war gut es mal gesehen zu haben, aber nu is auch gut. ICH WILL NACH HAUSE NACH AUSTRALIEN! =)

And there we went...


1 Kommentar:

  1. Im Rahmen der von Deng Xiaoping entwickelten Doktrin Ein Land, zwei Systeme bleibt das demokratisch marktwirtschaftliche System Hongkongs mindestens 50 Jahre neben dem autoritären sozialistischen System der Volksrepublik China bestehen, so dass Hongkongs Rolle als eines der Finanzzentren Asiens gesichert bleibt. Diese Autonomie erlaubt es Hongkong zwar, seine eigenen Gesetze, Zölle sowie seine eigene Währung zu haben, dennoch mischt sich die Regierung in Peking häufig in die Innenpolitik ein. So wird der Chief Executive durch ein von der Volksrepublik China bestimmtes Wahlkomitee gewählt. Die Sonderverwaltungszone ist weiterhin ein eigenständiges Mitglied bei GATT, WTO, APEC, der Asiatischen Entwicklungsbank (ADB) und dem Forum für Finanzstabilität (FSF) sowie bei ESCAP assoziiert.
    Aber mal ganz ehrlich, glaubt noch jemand daran, dass Hongkong bei der wirtschaftlichen Expansionskraft Chinas die 50 jahre überlebt?
    Ich denke, dass China bald auch Australien kaufen wird :)
    greetings monkeeyyyyyyyy

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