27.03.2010

Sydney

Wow! Sydney! Schon als ich den Flug von Hobart nach Sydney gebucht habe, verspuerte ich Vorfreude. Sydney. Jeder kennt Sydney. Es ist die inoffizielle Hauptstadt Australiens, der Ort, wo alle Backpacker (ausser Svenja) landen und von dort aus ihre Reise starten. Sydney. Mit dem worldfamous Sydney Opera House und der Harbour Bridge. Und ich flieg dahin. Woohoo!

Am ersten Tag musste ich natuerlich gleich erstmal die Ikonen Australiens sehen. Die oeffentliche-Verkehrsmittel-Chaotin hat sogar den richtigen Zug genommen, wusste aber nicht, wann die Haltestelle kommt. Also bin ich auf gut Glueck einfach mal irgendwo ausgestiegen, gehe ein paar Meter und BADAMMMM!! da steht auf einmal die Harbour Bridge vor mir. Woah! Und... aaaahh! da ist das Opera House. DAS Opera House. Nicht irgendeines, nein DAS SYDNEY Opera House! Wow! Und DIE Harbour Bridge! Haha! Kein Foto, keine Postkarte, keine Australien Dokumentation wie all die Jahre zuvor, nein, die wahrlich echte Harbour Bridge und das ganz echte Opera House. Cool. So ein bisschen konnte ich mir das Grinsen dann doch nicht verkneifen. Es hat einfach etwas besonderes, weltberuehmte Dinge zu sehen. So ging's mir auch schon mit dem Eiffelturm. Eigentlich bin ich kein Stadt- oder Gebaeude Fanatiker, aber so ein bisschen prickelts dann schon, wenn die Gebaeude weltberuehmt sind. Und sie sind ja nicht ohne Grund weltberuehmt. Die Harbour Bridge ist viel groesser und beeindruckender als ich dachte! Natuerlich wusste ich auch schon zuvor, wie sie aussieht, aber sie dann in Realitaet vor sich den Hafen ueberspannen zu sehen, ist doch etwas anderes. Und das Opernhaus ist ohne Frage ein architektonisches Meisterwerk. Dem Herrn Architekten ist ja die Form der Daecher scheinbar beim Orangenschaelen eingefallen. Zum Glueck hat er keine Banane gegessen!

Meine Kamera hat lustiger weise vor dem ersten Foto aufgegeben. Ich habe sie anscheinend doch zu oft fallen lassen. Mit dem "Lens Error 2" habe ich mich ja schon abgefunden, immerhin hat sie noch Fotos gemacht, aber dann wollte sie doch gar nicht mehr. War wohl zu viel fuer die Wichtelchen, die die Linse bewegen.
Das Gute am Reisen ohne Kamera ist, dass man mehr Zeit hat, die Atmosphaere aufzusaugen und Dinge richtig wahrzunehmen, ohne immer auf Fotojagd zu sein. Also hatte ich meinen ersten Tag am Circular Quay ganz fuer mich alleine, ohne Kamera :)

Sehr schoen finde ich, dass man die Harbour Bridge und das Opera House sehr oft durch irgendwelche Strassen oder Baeume oder von Huegeln aus erspaehen kann. Man kommt um eine Ecke und -tadaaam- da stehen sie. In mein Tagebuch habe ich an dem Tag geschrieben (in Englisch, hoffe ihr versteht's trotzdem): "Suddenly it [the famous building] is there. You touch it and it's real. You know how it looks, you know the history, the architect, all the facts. And then you are there. And it just sits there, totally innocently as if it didn't know that it was so famous. Well, it doesn't, it's a building... Anyway... It's just there, simple being. No spectacular fireworks, no world changing moment, it sits there day and night, every single day of the year. (Of course... Buildings usually don't grow legs and walk away... God, what was in this mocha?!?!)" :D Das habe ich wortwoertlich in mein Tagebuch geschrieben, als ich auf den Stufen des Opera Houses sass.



Naechsten Tag hat meine Kamera wunderlicher Weise wieder funktioniert, also habe ich die Chance genutzt, doch nochmal zum Circular Quay zu fahren und die typischen Touri Fotos zu machen. Man kann ja Australien nicht verlassen ohne Touri Foto vorm Opera House, oder? :) Am Circular Quay herrscht eine interessante Atmosphaere. Es wirkt sehr "typisch" Australisch aber irgendwie auch gekuenstelt oder sehr touristisch. Es ist schwer zu beschreiben. Die traditionell angemalten Aborigines spielen Didgeridoos und tanzen traditionelle Taenze aber natuerlich ist es sehr kommerziell. Sie verkaufen CDs und Souvenirs und machen Fotos gegen Spende. Ich denke, "normale" Touristen, die nur nach Sydney kommen, finden es toll und freuen sich, "echte" Aborigines gesehen zu haben. Die echten Aborigines, die ich in Meekatharra kennengelernt habe, waren etwas anders. Deren Englisch war nicht so perfekt, sie hatten noch ihren Aborigine Akzent (Muddabuddabudda!) und sind in normal westlichen Klamotten rumgelaufen und nicht angemalt und mit Boomerang in der Hand um das naechste Kaenguru zu erschlagen. Naja, das zeigt mir auf jeden Fall mal wieder, dass es mehr als nur eine oder zwei Seiten zu dem Thema "Aborigines" gibt :) Die Didgeridoo Sounds, der Blick auf Opera House und Harbour Bridge, die vielen Faehren, die viele Touristen und die vielen Jogger (mit der wahrscheinlich coolsten Laufrunde der Welt!) machten wirklich eine schoene Atmosphaere - ich mag den Circular Quay!


Im Opera House hatte ich dann eine tolle spontane Idee. Hey, warum kaufe ich mir nicht ein Ticket fuer eine Oper? Shakespeare's "A Midsummer Night's Dream"? Hoert sich gut an! Shakespeare mochte ich schon immer! :) 100 Dollar? Habe ich schon fuer bloedsinnigeres ausgegeben. Boah, ich war noch nie in einer Oper, haha, und mein erstes Mal in nichts kleinerem als dem Sydney Opera House. Gott, Svenja, du Proll... :D Also kaufte ich mir ein Ticket fuer folgenden Mittwoch. Schoen schoen :) Ich bin wirklich kein normaler Backpacker. Und sehr zufrieden mit der Art und Weise, wie ich meine eigene Reise gestalte :)

Ich entdeckte das Museum for Contemporary Art, das Business Zentrum und den Royal Botanical Garden Sydneys. Die Kakadus dort waren wirklich zahm und gar nicht eingeschuechtert! Als sie versuchten, meinen Finger aufzuessen, bin ich dann doch lieber gegangen. Verrueckte Voegel. Die Vogelvielfalt im Botanischen Garten war beeindruckend. Ein "Magpie" und ein anderer Vogel mit langem Schnabel leisteten mir Gesellschaft und die grossen Fledermaeuse, die am Himmel flogen, waren auch interessant anzusehen und im ersten Moment etwas ueberraschend :) Im Botanischen Garten liess ich mich auf einer Wiese nieder, schrieb mein Tagebuch und entschloss mich spontan dazu, den Fallschirmsprung zu buchen. Das Ergebnis davon gab's ja schon im vorigen Post zu lesen :)


Ich kann mich ja immer wieder an den kleinen Dingen im Leben erfreuen. So finde ich, dass die Stimme im Zug, die einen vor dem Schliessen der Tueren warnt, sich total klasse anhoert! "Doors closing - please stand clear!" (Tueren schliessen, bitte zurueck treten) ist eigentlich kein besonderer Satz aber die Stimme hoert sich so... so wichtig und feierlich an! In dem Ton wuerde man normalerweise sagen "Es ist ein Junge!" wenn das Baby grade geboren wurde. Oder "Nun duerfen sich Braut und Braeutigam kuessen!" und nicht "Bitte zurueck treten, die Tueren schliessen sich jetzt!" :D Andererseits, waere es nicht schrecklich, wenn es eine total unmotivierte langweilige Stimme waere? Jaja... die kleinen Lichtstrahlen auf dem Pfad des Lebens :)

In Sydney wohnte ich im "Billabong Garden", einem Hostel, das mir von einem deutschen Maedel in Tasmanien empfohlen wurde. Es ist wirklich ein tolles Hostel, sauber, freundlich, mit allem was man braucht und sogar mit kleinem Pool in der Mitte :) In meinem Zimmer lernte ich neben den beiden netten deutschen Maedels Hela und Steffi auch Peggy kennen, eine deutsche Polizistin, die 3 Monate Australien bereist hat und die letzten paar Tage in Sydney verbringt. Mit ihr bin ich zu Paddy's Market gegangen. Recht beruehmt und von vielen Reisefuehrern empfohlen und doch nur Souvenirs und Ramschware. So viel schlechte Qualitaet auf einem Haufen habe ich selten gesehen. Die Kaenguruh Pfoten Rueckenkratzer und Kaenguruh Hoden Flaschenoeffner waren dann doch das Highlight... So habe ich mir das mit dem "alles vom Tier verwenden, wenn man's schon toetet" dann doch nicht vorgestellt!



Peggy und ich hatten, nachdem wir noch ein bisschen im Zentrum herumgelaufen sind, die tolle Idee eine Faehre irgendwo hin zu nehmen. "Cockatoo Island" hoerte sich sehr vielversprechend an! Bestimmt eine gruene Oase mit viele Bueschen und Baeumen und Kakadus, wie der Name schon sagt! Hehe... Naja :) Am Circular Quay warteten wir erstmal etwa 45 min auf eine Faehre. Dort unterhielten wir uns mit einem aelteren australischen Herren, der etwas vergesslich schien. Die Unterhaltung war doch sehr interessant! "Wo fahrt ihr Maedels hin?" - "Cockatoo Island!" - "Ah okay!" ... 10 Minuten und einige Themen spaeter "Also, wo fahrt ihr beiden hin?" - "Mmh, Cockatoo Island!" - "Achso, okay!" ... weitere 7 Minuten spaeter, als er gerade dabei war, seine Faehre zu betreten "Wo fahrt ihr hin?" - "... Immer noch.. Cockatoo Island..?" - "Ah!" (sein Gesichtsausdruck in dem Moment zeigte dann, wie er seine Vergesslichkeit realisierte) "Achja..." Haha! Ich muss immer noch lachen, wenn ich an die Situation denke :) Es ist schwer, die Komik des Momentes herueber zu bringen, sein Gesichtsausdruck war aber einfach nur goettlich! Peggy und ich koennen uns noch immer herrlich darueber amuesieren! :)

Und dann - man glaubt es kaum - kam sogar eine Faehre nach Cockatoo Island. Woohoo! Aber wir wussten noch nicht, was uns erwartet... Als wir ankamen, schienen alle Passagiere der Faehre auf Cockatoo Island auszusteigen. Na, das scheint ja beliebt zu sein! Die haben sogar Camping Ausruestung dabei, schoen! Schauen wir doch mal, wann die naechste Faehre zurueck faehrt. Um 7 Uhr abends?? 3 Stunden auf dieser Insel eingesperrt? Und es ist die einzige Faehre? Wenn wir die verpassen, muessen wir hier uebernachten? Oh! :D Na, dann schauen wir doch mal, was wir hier 3 Stunden lang entdecken koennen!
Die grossen, leeren Industrie Hallen, die alten verrosteten Kraene, die Luftschutz Bunker und Tunnel im Berg in der Mitte kamen dann doch etwas unerwartet! "Unerwartet" ist eigentlich die beste Beschreibung fuer Cockatoo Island, denn hinter jeder Ecke gibt es wieder etwas unerwartetes.


In einer der grossen alten Maschinenhallen hoerten wir jemanden singen und angenehme Musik erklingen. Es hoerte sich etwas wie Kirchengesang an. Wir folgten dem Gesang, gingen um einige Ecken und sahen einige Menschen in einer der kleineren Hallen stehen. Es war schon eine eigentuemliche Atmosphaere, weil wir nicht wirklich wussten, was wir zu erwarten hatten und die Musik etwas unwirklich wirkte.


Wir kamen naeher und entdeckten eine junge Dame, die dort sass und Violine spielte und einen jungen Mann, der dazu sehr leidenschaftlich sang. Etwa 50 junge Menschen standen oder sassen auf dem staubigen Boden in der Halle und hoerten zu. Das Echo in den grossen Hallen liessen dieses kleine Privatkonzert sehr maechtig und unwirklich klingen und gab dem Ganzen eine sehr besondere Atmosphaere. Peggy und ich setzten uns dazu und hoerten einfach nur zu. Das war einer der Momente, wo ich einfach nur dankbar bin, im richtigen Moment am richtigen Ort zu sein. Wie einfach waere es gewesen, eine andere Faehre zu nehmen, nachdem wir ueber eine halbe Stunde gewartet hatten? Wie einfach haetten wir ein anderes Reiseziel auswaehlen und lieber zu einem eher bekannten Ort fahren koennen? Aber nein, wir sahen Cockatoo Island auf der Karte, nahmen die Faehre dort hin, schlenderten durch die Hallen und wurden mit dem eigentuemlichen, kleinen Konzert belohnt. Fantastisch!

Es waren dann aber immer noch 2 Stunden und 40 Minuten tot zu schlagen :) Also schlenderten wir weiter um die Insel herum und bemerkten, dass es anscheinend eine Straeflingsinsel gewesen war. Im 2. Weltkrieg wurden hier einige Schutzbunker gebaut und man konnte sogar noch die Behausung der Straeflinge (auch vor dem Weltkrieg) sehen. Wir waren sehr erstaunt, dass man so frei auf der Insel herum laufen konnte! In Deutschland waere das alleine rechtlich nicht erlaubt gewesen, denn was waere denn, wenn sich einer an einem rostigen Zaun einen Kratzer holt?! In Australien muss man halt noch ein bisschen mehr aufpassen, dass man nicht irgendwo herunterfaellt, denn es gibt nicht immer ueberall Zaeune. (Das Foto ist nicht von Cockatoo Island, zeigt aber, was ich in etwa sagen will :))

Die Einsturzgefaehrdeten Teile Cockatoo Islands waren natuerlich schon abgesperrt, aber ansonsten konnte man sich ganz frei bewegen - toll! Dann wieder ganz unerwartet auf der einen Seite der Insel, der zivilisierteren Seite, findet man den Campingplatz mit mietbaren Zelten. Eine kleine Treppe mit dem unglaublich belohnenden Schild "You have climbed 11.2 m" (- WOOHOO! :D Taegliches Training absolviert!) fuehrt auf den Huegel in der Mitte der Insel (persoenlichen Schaetzungen zufolge etwa 11.2 Meter ueber dem Meeresspiegel...) Dort, wieder total unerwartet!, steht ein wunderschoenes grosses Haus, eine Privatresidenz, die anscheinend an Urlauber vermietet werden kann. Mit Garten, Bueschen, Baeumen, gruenem Gras, Tennisplatz und Blick auf die Harbour Bridge in der Ferne! Wow! Um die naechste Ecke sieht man auf einmal wieder die alten Industrie Hallen und laeuft auf Metall Gittern. Verrueckt! Die ganze Insel hat eine klasse Atmosphaere, ist aber schwer begreiflich. Man kann es einfach nicht in einem Satz beschreiben. Manche Haeuser wurden seit 50 Jahren offensichtlich nicht angeruehrt, andere werden gerade restauriert und ein weiteres ist wahrscheinlich erst in den letzten 20 Jahren erbaut worden. Es gibt sogar eine kleine Kunstgallerie mit architektonischen Ideen fuer die Insel! Es ist also nicht wirklich verlassen, aber auch nicht wirklich bewohnt oder im Fokus des Weltinteresses. Es ist ein wirkliches Anders-Welt-Feeling dort.





Ich bin wirklich nicht normal, oder? Andere schreiben ueber das Opera House und andere tolle Attraktionen in Sydney und ich schreibe einen Roman ueber Cockatoo Island. Haha. Es ist halt meine sehr spezielle, eigene individuelle Reise. Ueber's Opera House kann man ueberall etwas lesen. Nicht ueber Cockatoo Island ;)

Am folgenden Tag (ja, wir haben die rettende Faehre von Cockatoo Island bekommen!) bin ich vom Coogee Beach nach Bondi gelaufen. Peggy hat mir den Weg empfohlen, da er die ganze Zeit schoen an der Kueste entlang fuehrt und man einige schoene Plaetze sieht - und sie hatte Recht! Coogee Beach ist nichts besonderes, nur ein normaler, schoener australischer Strand. Die naechst Bucht hat mir doch gleich viel besser gefallen! Gordon's Bay - huebsch huebsch! Kein weisser Sand, einige Algen, alte kleine Fischerboote, ein alter Schuppen, viele Felsen, die die Bucht saeumen, und eine gesunde Zahl an Menschen, die sich auf den Felsen raekelten, im Wasser planschten oder schnorchelten. Da musste ich natuerlich schwimmen gehen, mir war sowieso zu warm :)


Sehr sehr beeindruckend und total unerwartet - der Wavery Cemetery. Ein Friedhof direkt am Wasser! Nur durch einen Holzpfad (mit vielen Spaziergaengern und Joggern) von den Klippen getrennt ist das wohl einer der coolsten Plaetze, um beerdigt zu sein! Ich weiss ja nicht, ob es einem nicht doch egal ist, wo der ehemalige Koerper verrottet, wenn man tot ist, aber der Wavery Cemetery strahlt schon eine bestimmte Energie aus. Vielleicht ist es die Kombination aus dem gewoehnlichen Frieden eines Friedhofs und dem lebendigen Tosen des Meeres sowie den durchaus lebendigen Joggern und Menschen, die dort vorbei spazieren, wie an jedem anderen Park oder Platz.


Und dann, tadaaaamm, war ich am weltberuehmten Bondi Beach uuunnnd.... es war erstaunlich unbeeindruckend! Was ist denn bitte schoen so toll an Bondi Beach? Joa, er ist recht lang, der Sand quietscht manchmal unter deinen Fuessen uuuund die Lifesavers sind anscheinend heisse Kerle. Von denen habe ich aber keine gesehen. Habe auch nicht Ausschau gehalten, ich habe lieber ein Nickerchen gehalten. Wie auch sonst :) Jetzt kann ich mich damit bruesten, am Bondi Beach gewesen zu sein. Und wie wars? Joa, hab' nix getraeumt, vielleicht ein bisschen geschnarcht.



Dann einen Tag nach dem Fallschirmsprung ging ich endlich in die Oper ins Sydney Opera House. (Fallschirmspringen und Oper ist ja auch eine lustige Kombination :)) Es ist schon ein tolles Gefuehl, da drinnen zu sein. Man sagt sich die ganze Zeit "Wow, ich bin im Sydney Opera House!" und es ist schon recht edel :) Es gibt definitiv edlere Ort auf dieser Welt, ich sage mal, jedes 5 Sterne Hotel hat wahrscheinlich mehr Marmor und Gold, aber darauf kommt es ja nicht an. Der Blick auf die Harbour Bridge in der Nacht allein ist schon recht beeindruckend und all die schoen angezogenen Leute, die unter dem Glamour Kleid und dem Jackett sehr wahrscheinlich auch nur normale Buerger oder Touristen wie ich waren, gaben allem eine besondere Atmosphaere. Die Oper war klasse! Die Kostueme waren wirklich gut, das Buehnenbild muehevoll gestaltet, das Orchester brilliant und die Stimmen... Wow! Wie zum Teufel koennen Leute so hoch singen? Ich freue mich ja schon, wenn ich Alle meine Entchen schoen hinbekomme! Shakespeares Sommernachtstraum ist sowieso ein tolles Stueck - ich habe es also wirklich genossen! Nichts destro trotz bin ich immer noch Svenja und bin am Ende ein bisschen eingedoest. Nicht wirklich geschlafen, aber... naja, war auch schon spaet! Bestimmt halb 11! Abends!

23.03.2010

Svenja Skydives the Beach

Oh ohohoohohohoh!!! Haha, ich weiss gar nicht wo ich anfangen soll. Ich bin begeistert. B E G E I S T E R T. Ich wollte schon immer Fallschirmspringen gehen und als ich den Flyer sah, habe ich doch gleich mal angerufen und gebucht. Die Tage vor dem Sprung hat es mich dann immer wieder erschlagen: "Oh Gott! Was mache ich eigentlich?! Ich springe aus einem Flugzeug!? Bin ich beknackt??" - aber so schlimm ist es gar nicht! Nein, es ist sogar super super super einfach hammer super gut!! Ich kann es immer noch nicht so ganz glauben, dass ich aus einem Flugzeug gesprungen bin =D Kneif mich mal bitte einer. Ich hoffe, meine Unglaeubigkeit kommt herueber, denn es wirkt wirklich wie ein Film. Vor dem Sprung habe ich nicht wirklich realisiert, dass ich (ICH) Fallschirmspringen werde. Es fuehlte sich eher an, als wuerde man ins Kino gehen und einen Film ueber Fallschirmspringen gucken. Im Bus zu dem Absprungort wurde ich dann doch etwas aufgeregt. Das Warten ist eigentlich das Schlimmste. Aber auch schoen, den Nervoesitaet ist etwas aufregendes und macht das Leben interessanter :) Ich war im 2. Flug, also konnten wir die Leute aus dem 1. Flug beobachten. Menschen, die in 14000ft (4200m) aus einem Flugzeug springen, sind nur kleine, weisse Punkte. Das Flugzeug zog diese schoene Linie aus 5 Menschen, die ziemlich im selben Abstand aus dem Flugzeug kommen. Ich weiss, es klingt komisch, aber es sah ein bisschen aus, als wuerde das Flugzeug koedeln :D (habe eigentlich nur ich immer solche extraordinaeren Gedanken?)


Deren Flug sah sehr schnell aus. Schwupp, da war der Fallschirm auf und die Landungen gingen auch gut (auch wenn man immer noch rasant auf die Erde zu rast meiner Meinung nach!)





Kurz eingewiesen und angezogen in Hose und Geschirr und schon sass ich im Bus mit all den anderen. Dort war ich dann total ruhig und relaxed. Vielleicht war es wegen der ganzen erfahrenen Tandempartner, die das ja schon 1000 Mal gemacht haben? Von da an war ich nicht mehr nervoes aber natuerlich wach (ein Wunder!) und saugte jeden Moment auf.



Ab ins kleine Flugzeug - es ist schon eine tolle Atmosphaere! Alle sind wach und heiter und doch nicht bloedsinnig. Man sollte auch nicht bloedsinnig sein, wenn man aus einem Flugzeug springt :) So sass ich da und genoss den 20 Minuetigen Flug, der uns immer hoeher schraubte bis auf 4200 Meter. Der Wollongong Beach und ueberhaupt die ganze Landschaft ist schon huebsch und das Wetter war absolut traumhaft, haette nicht besser sein koennen!





Mein Tandempartner Rhys erklaerte mir, was passieren wird und 5 Minuten vor dem Abgang schnallte er uns zusammen. Ich fuehlte mich total sicher mit ihm, da er auch alles nochmal durchcheckte. Dann ging die Tuer auf und der erste fiel aus dem Flugzeug. Man kann nicht wirklich "springen" sagen, da er wirklich einfach nur raus kippt und weg ist. Da fing ich doch laut an zu lachen und freute mich riesig! Die 2. und 3. Paerchen habe ich schon gar nicht mehr mitbekommen, auf einmal sass ich auf der Kante, meine Beine baumelten aus einem Flugzeug in 4200 Metern Hoehe, Kopf in den Nacken legen, Huefte nach vorne, Arme ueber Kreuz ueber die Brust und AAAAAAHHHHHHHH HAHAHAHA ich falle!! :D Hahaha, ich konnte nicht aufhoeren zu lachen und doch bemerkte ich sehr schnell, dass der Wind, wenn man mit 200 km/h faellt, den Mund sofort austrocknet, sobald man ihn oeffnet. Also war ich damit beschaeftigt, meinen Mund zu befeuchten. Es sind doch die kleinen Dinge, die auf einmal wichtig werden...


Freier Fall - mein Gott, das bringt Spass! Ich wuenschte doch nur, es waere laenger als nur 60 Sekunden (was schon recht lang ist, denke ich)! Man kann frei mit den Armen herumwedeln und Quatsch machen, die ganze Zeit jedoch bedacht darauf, das Gesicht beisammen zu halten, damit das Video auch fuer mich eine Freude wird. Fuehlt sich aber schon lustig an, wenn man laechelt und die Oberlippe einfach nach oben fliegt :D Die Nasenloecher sind eigentlich das Beste! Haha! =D



Dann mit einem starken Zug, der ein paar Sekunden dauert, oeffnet sich der Fallschirm und man wird rapide abgebremst. Hahahaha mein Gott, ich konnte nicht aufhoeren zu lachen!! Gott, ist das herrlich! Wooooow! Ohohohoh, wow wow wow :D (Das ist alles, was man denken kann) Der Adrenalinrush ist echt bombastisch! Man kann einfach gar nicht anders als grinsen und lachen. Dass man dann grade ueber einer wunderschoenen Landschaft schwebt ist nur noch das i Tuepfelchen auf der super Sahnetorte. Klar denken geht nur zu einem bestimmten Grad, der Rest ist einfach "Aaaaaaahhh Woooow!! Hahaha, awesome!!!!"




Rhys lies mich dann auch den Fallschirm steuern. Wow! Die enge Kurve bringt mich immer noch zum Lachen. Man man man, da musste ich meinen Kopf erstmal wieder gerade kriegen :)



Und ganz schnell kommt der Boden dann doch naeher und "Beine hoch!" wird gelandet. Woooooow!!!! :D IRRE! Hammergutsuperklasse!!


... nach dem Sprung dauert es etwas, bis das Grinsen vom Gesicht kommt. Auch jetzt, da ich darueber schreibe, fuehle ich alles wieder. Ich bin ehrlich gesagt immer noch etwas dizzy, leicht schwindelig von allem :) Es ist doch einfach verrueckt. Schon wieder wirkt alles wie ein Film. Wenn ich jetzt dran denke, muss ich mir wirklich bewusst machen, dass ich das war und nicht irgendein Schauspieler. Und dann kommen auch die Erinnerungen und Gefuehle wieder - das werde ich NIE vergessen!




Ich kann es jedem empfehlen und so schrecklich ist es gar nicht. Es geht alles sehr schnell und ist doch verdammt intensiv und WOW! :)





Tassie - The Natural State

Man, wie habe ich mich auf Tasmanien gefreut! Schon als Teenie (damals, als ich noch jung war... hehe) fand ich Tasmanien immer interessant. Es gehoert zu Australien, aber irgendwie auch nicht. Die Tasmanier sind stolz auf ihren State und manche sagen sogar, sie waeren keine Australier, sondern Tasmanier. Die Insel muss ich natuerlich sehen!

Die Fahrt mit der Faehre nach Tasmanien war gut. 10 Stunden vergingen dank Live Band, Buch und heisser Schoki doch schneller als erwartet, ich konnte sogar wilde Delfine entdecken, die in der Bugwelle surften und habe (natuerlich) ein Nickerchen gehalten. In Devonport, der 3.groessten "Stadt" Tasmaniens wurde ich mit nicht ganz ausgereifter Infrastruktur begruesst. Die Faehre? Nee, die faehrt um diese Uhrzeit nicht mehr. Busse? Nee, auch nicht mehr. Also bin ich und ein finnischer Backpacker, der das gleiche Transport Problem hatte, losgestiefelt. 4 Kilometer sind doch recht lang mit schwerem Backpack und weiteren Taschen. Der Sonnenuntergang ueber dem Hafen war es aber doch wert. Und jeder Schritt macht fit :)


Angekommen im Irish Pub und Hostel "Molly Malones" war ich dann doch ueberrascht ueber die Qualitaet des Hostels fuer $15 die Nacht! Wow, eines der besseren Hostels, in denen ich bisher uebernachtet habe :)

Devonport ist ein netter Ort mit 20- oder 30000 Einwohnern. Am Meer gelegen hat es eine Atmosphaere, die ich als Kielerin gerne mag :) Seeluft, Moewen - haaaach, ich fuehl mich wohl. Naja, ich fuehl mich eigentlich ueberall wohl, aber die Kueste hab ich schon ganz besonders in mein Herz geschlossen :)

Eigentlich war es mein Plan, ein Auto zu mieten und die ganze Insel zu erkunden, mit all den kleinen Orten und versteckten Wundern. Leider war ich auch bei diesen Autoverleihern zu jung fuer die Versicherung, was mich wirklich heruntergezogen hat. Ich bin kein Fan von Touri Touren (auch wenn ich schon gute Erfahrungen gemacht habe) und das oeffentliche Bus Netzwerk geht zwar von Ort zu Ort aber eben nicht zu all den schoenen Naturwundern. Also hatte ich eher eine richtig faule Zeit in Tasmanien :)


Morgens aufgestanden gehe ich laufen, duschen und dann fruehstuecken in einem Cafe. Dann schaue ich, wie man den Rest des Tages verbringen kann :) Wenn ich mein Tagebuch ueber die Zeit lese, geht es nicht um tolle Attraktionen und Dinge, die ich gemacht habe, sondern um meine Dankbarkeit und Liebe zum Leben. Man, ich hab's gut! Alles ist einfach perfekt und genau so wie es sein soll. Das merke ich immer wieder :)

Von Devonport ging's per Bus weiter nach Launceston, Tassies 2.groesste Stadt. Auch in Launceston haette ich Touren mitmachen muessen, um Attraktionen sehen zu koennen. Das Cataract Gorge Reserve aber war nur 20 Minuten zu Fuss von Launceston entfernt - das habe ich natuerlich mitgemacht! Ein Fluss, der sich durch eine wunderschoene Schlucht schlaengelt mit vielen Wanderwegen drum herum. Dort bin ich wandern gegangen, habe 2 Wallabies gesehen (und am naechsten Tag Wallaby Wuerstchen im Supermarkt....), andere nette Leute getroffen und schoene Fotos gemacht. Leider keine tasmanischen Teufel und auch keine tasmanischen Tiger (die offiziell als ausgestorben gelten)...

3 Tage spaeter (oder so. Ich verliere das Zeitgefuehl voellig und weiss nicht einmal, wieviele Tage ich an einem Ort verbringe. Sonntag ist der bloedste Tag der Woche, weil die Laeden zu haben :)) ab nach Hobart! Hobart. Das Hobart. In Tasmanien. Das echte Tasmanien. Kein Film, kein Abklatsch, nein, das reelle Tasmanien und das echte Hobart. Schon ein tolles Gefuehl :) Und doch hatte ich mal wieder ein Down. Ich war gelangweilt. Es ist immer das gleiche! Man reist von Ort zu Ort, checkt das Visitors Center, nimmt sich Flyer von den Sachen, die man interessant findet, setzt sich in ein Cafe und liest alles durch und ueberlegt sich, was man machen will. Ohne Auto kann man doch wieder die Haelfte streichen... Also dachte ich mir, dass ich irgendwann nochmal nach Tasmanien zurueck komme, dann mit Auto und dann alles richtig gruendlich sehe. Man muss ja auch noch was haben, auf das man sich freuen kann :)

Hobart ist anders als alle anderen Hauptstaedte Australiens. Ist es nicht interessant, wie verschieden sich Staedte "anfuehlen" koennen? Perth ist sowieso anders, dadurch, dass es die einzige Metropole weit und breit ist. Adelaide ist recht ruhig und kunstbedacht und schoen. Melbourne ist total verrueckt, da vibrieren die Strassen (wortwoertlich sogar wegen der Strassenbahnen) und die Stadt schlaeft nicht wirklich. Hobart ist... anders. Recht klein, keine Wolkenkratzer im Stadtzentrum und die Strassen sind wie ausgestorben ab 7 PM. Der Hafen gab mir wieder ein heimisches Gefuehl, ich finde Segelboote, Kutter und Moewen einfach atmosphaerisch :)

Das "Pickled Frog Backpackers" in Hobart war zuerst ein bisschen... alt? Ich war wohl verwoehnt mit den tollen Hostels in Devonport und Launceston... Nach ein paar Tagen Eingewoehnung hat es mir aber auch da richtig gut gefallen! :) Die Leute machen den Ort aus, das habe ich in Australien mittlerweile gelernt!

Der Salamanca Market in Hobart ist richtig nett. Dort habe ich ein paar Dinge erstanden und einfach die Atmosphaere genossen. Die schottische Parade hat mir gut gefallen, irgendwie gefallen mir Dudelsaecke :) Und ich muss immer an Karsten denken, der ja mit Leidenschaft und Inbrunst (komisches Wort?) die schottische Hymne singt. Hark when the night is falling, ... :) Toll, jetzt habe ich einen Ohrwurm.

Mein Fitnessprogramm habe ich auf Schwimmen erweitert. Gott, ich liebe Schwimmen! Das Hobart Aquatic Center ist auch richtig gut mit seinen 50 Meter Olympischen Bahnen. So gehen die 1500 Meter doch schnell herum. Naja "schnell" ist was anderes.... :) Ich hab's auf jeden Fall genossen und moechte mehr und oefter schwimmen gehen. Muss Oma Maike's Blut in mir sein :)

Der Royal Botanical Garden in Hobart ist auch sehr huebsch, das Nickerchen war mal wieder gut. Warum kann ich eigentlich ueberall schlafen? :) Die Art Gallery ist recht klein fuer eine State's Capital, aber, hey, es ist Hobart :) Hier geht's nicht um Kunst sondern um Natur und Geschichte. Natur und Geschichte habe ich aber durch beschraenkte Fortbewegungsmittel nicht wirklich erlebt. Naechstes Mal. :)

Von Hobart habe ich meinen Flug nach Sydney gebucht. Ui, da habe ich mich gefreut! Sydney. Wow... :) Um zeitig am (schnuckeligen) Flughafen zu sein, bin ich sehr frueh aufgestanden und noch im Dunkeln Laufen gegangen. Der Sonnenaufgang ueber dem Hafen war soooo huebsch! Alleine dafuer wuerde es sich lohnen, so frueh aus den Federn zu kommen! :)


Und ab nach Sydney! Gott, ich liebe Fliegen und Flugzeuge :)

08.03.2010

Melbourne - aaaaah

Melbourne ist gross. Und verrueckt. "Auf linker Spur bleiben, um nach rechts abzubiegen" - das gibt's nur in Melbourne. Vielleicht war es der ploetzliche Wechsel von Bushcamping zu Grossstadt, der mich so ueberrannt hat, vielleicht bin ich auch einfach kein Stadtmensch. Wahrscheinlich beides zusammen. Vielleicht war es auch das Wissen, dass ich mich im Ruecksitz eines kleines, alten Autos befinde mit einer jungen Fahrerin, die den Aufschreien und den vielen U-Turns zufolge etwas ueberfordert ist. Phew! Ich war also froh, im Hostel in St.Kilda angekommen zu sein. Die naechsten Tage habe ich die Stadt lieber zu Fuss oder mit oeffentlichen Verkehrsmitteln erkundet... Die Dusche nach einer Woche schmutzigem Camping war goettlich. Ist es nicht schoen, wie sehr man die einfachsten Dinge anerkennt, wenn man sie wirklich braucht? Das Bett mit Matratze und eine saubere Toilette (kein Plumpsklo oder Busch!) waren purer Luxus.
Trotz all den Angenehmlichkeiten war ich doch etwas ueberfordert mit der Stadt, all den Menschen und den Autos und Strassenbahnen von allen Seiten. Spaetestens als ich naechsten Abend Jasmine und Sara in der Innenstadt treffen wollte, leider aber die falsche Strassenbahn nahm (Richtung Vorort anstatt Innenstadt), im Dunkeln eine andere Haltestelle suchte, es anfing zu regnen und ich dann noch weitere 40 Minuten in der Innenstadt herum irrte auf der Suche nach dem Restaurant, da sehnte ich mich dann doch nach der Natur, den Bohnen aus der Dose auf einem Gaskocher erwaermt und Schlafen auf 5 Handtuechern...

Ich hatte einen bloeden Tag mit Stimmungsschwankungen. Ich weiss, dass es immer gute und auch schlechte Zeiten gibt und ich hatte bestimmt schon 5 oder 6 bloede Tage seit ich in Australien bin. Als ich das realisierte, ging es mir doch ein bisschen besser. Man, ich hab's verdammt gut und alles ist genau so, wie es sein soll - es koennte gar nicht besser sein. Und mit "perfekt" meine ich nicht ewigen Sonnenschein, Friede Freude Eierkuchen sondern, dass dieses Leben genau auf mich zugeschnitten ist. Im Regen durch eine mir unbekannte Grossstadt zu eiern auf der Suche nach einem kleinen Restaurant ist definitiv nicht in meiner Komfortzone, aber jetzt weiss ich immerhin, dass ich immer zurecht komme, auch wenn ich mich (noch) nicht auskenne und es regnet und alles bloed ist.

Die naechsten Tage waren dann auch gar nicht mehr so doof. Ich erkundete die Kunst Gallerie und den Botanischen Garten (schoenes Nickerchen auf der Wiese... Mmh :) ) und traf mich mit Jasmine, ihrer Mama Pauline und Pauline's Freundin Beverly (beide aus England, wollten Jasmine besuchen).



Ein Highlight war eine Kunstausstellung, die ich zusammen mit Sara besuchte. Es war alles interaktiv und wirklich interessant! Das tollste war definitiv die Leinwand, auf der man seine Silhouette sehen konnte. Man sah dort ausserdem Objekte, die ploetzlich am eigenen Koerper klebten. Man konnte sie abschuetteln und sich gegenseitig zuwerfen - die Objekte waren aber nur projeziert, es gab sie nicht in Wirklichkeit! Von aussen gesehen stehen da also Personen, die wild herum zappeln und sich wie Affen auffuehren - herrlich! Auch klasse war ein grosser Scanner in der Wand. Du lehnst dich gegen die Wand, der Scanner scannt dich ab und du siehst dein eigenes Bild auf der Wand. Ich will eigentlich nicht wissen, wie viele schwitzige Menschen schon an der Wand geklebt haben, an die ich mein Gesicht presste...

Super interessant aber recht gruselig war eine Kamera und ein Programm, dass ein Foto von dir macht und dann zeigt, wie man wohl ungefaher 90 Jahre spaeter aussieht. Zum Schutz der Menschheit werde ich davon kein Bild oeffentlich posten, wer jedoch an einer Menge Falten interessiert ist, kann auf Anfrage gerne ein Bild per Email erhalten. Achtung: wirklich gruselig! ;)

Sara und ich waren auch im Crown Kasino. Ich weiss, dass Spielen totaler Bloedsinn ist und das Kasino am Ende immer gewinnt und so bin ich meine 5 Dollar auch schnell los geworden. Hmm, haette ich auch in ein leckeres Schoki Eis investieren koennen.... Auf jeden Fall war es eine Erfahrung, auf einmal in diese andere, glamouroese und scheinbar sorgenlose Welt einzutauchen und irgendwelche Knoepfe an dem Einarmigen Banditen zu druecken. Traurig finde ich es, dass Leute suechtig werden und ihr Geld fuer Hoffnung auf den grossen Gewinn verfeuern.

Sara, Jasmine, Pauline, Beverly und ich trafen uns dann zum Abschieds Dinner. Wir hatten mal wieder einen lustigen Abend, der sehr schnell vorueber ging und auf einmal war es Zeit, Tschuess zu sagen. Wenn man reist, gewoehnt man sich ja schon an Abschiede und man freut sich immer auf die naechsten Schritte, aber es ist auch immer wieder ein besonderer Moment. Sara und Jasmine habe ich doch recht lieb gewonnen, wir hatten einen fantastischen, lustigen Roadtrip und unvergessliche Erlebnisse! Die Fotos und Geschichten und Erinnerungen, die mich immer noch zum Laecheln oder Lachen bringen, bezeugen das. Vielleicht (vielleicht, vielleicht) sehen wir uns im August/September wieder, da wir alle (unabhaenging von einander) den Wunsch haben, den Norden Western Australiens in den Monaten zu bereisen. Warum also nicht wieder ein lustiger Roadtrip mit 5 Handtuechern, Polizei und Gaskocher? Vielleicht sehen wir uns ja auch eines Tages in Europa wieder, wenn ich mal durch Manchester kommen oder einer der beiden sich in Norddeutschland aufhalten sollte :)




Am folgenden Morgen ging ich (wie jeden Morgen seit einem Monat) wieder Laufen und unterschaetzte die Zeit leider ein bisschen. Die Faehre nach Tasmanien hatte eine CheckIn Frist bis 8.15 Uhr, um 8.17 Uhr fand ich mich immer noch im Taxi (Strassenbahn haette viel zu lange gebraucht!) mit einem Taxifahrer, der mich mit all seinem Einsatz und Bestimmung zeitig auf die Faehre bringen wollte. Das war eine wilde Fahrt! Die letzten 100 Meter rannte ich (ich finde es sollte Olympischer Sport werden, in Thongs (FlipFlops) mit grossem Rucksack, 2 Taschen und einem Hut auf dem Kopf zu sprinten! Ich bin recht gut mittlerweile.)
Ich hab's noch geschafft :) Juchuuuuu Tasmanien ich kommeeeee!

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