19.03.2011

Rain rain go away...

... please come back another day.

Ich haette ja nie gedacht, dass ich das mal sagen wuerde hier in Meeka, wo alles so trocken ist und jede Pflanze und jeder Busch, wenn nicht schon vertrocknet, nach einem Tropfen Wasser durstet. Aber der Regen, den wir bisher hatten, war sensationell und an einem Abend ein bisschen zu viel.

Die Gesamtmenge an Regen im Jahr 2010 war 120mm. Bis zum heutigen Tage (19. Maerz) hatten wir dieses Jahr schon 192mm Regen. Und 100mm davon kamen innerhalb von 5 Stunden :)

Bisher habe ich Gewitter immer geliebt und Angst vor Gewittern kannte ich nicht. (Meine Eltern koennen sich vielleicht noch daran erinnern, wie sie Kim und mich eines Sommersabends im ganzen Ort gesucht haben, waehrend wir doch einfach nur so viel Spass hatten, uns waehrend eines Gewitters in den grossen Pfuetzen auf dem Rewe Parkplatz zu suhlen...) Aber wenn du auf einer flachen Ebene wohnst, dich sicher fuehlst, da ja am anderen Ende des Ortes ein grosser Metall Empfangsturm ist, in den der Blitz ja garantiert einschlagen wuerde, und du dann siehst/hoerst/fuehlst, wie der Blitz drei Strassen weiter in den Camping Platz einschlaegt, dann wird dir schon etwas mulmig :) Blitzableiter? Gibt's hier nicht. Regendichte, gut isolierte Haeuser? Mangelware. Blitze, die den Boden schuetteln, wenn sie einschlagen und so laut knallen dass du hoch in die Luft springst vor Schreck? Ganz viele und etwa alle Minute einer :) Huiii das war interessant... Pete war immer noch bei der Arbeit und sagte mir, dass er wohl ziemlich spaet nach Hause kommen wuerde, da der Shop bei Regen gerne mal ein bisschen nass wird. Unter dem Vorwand "Ich kann ja nicht zu Hause sitzen waehrend du hier arbeitest." bin ich runter zum Shop gefahren. Mein richtiges Motiv war aber "Aaah ich habe Angst, Pete beschuetz mich vor den dollen Blitzen!!" :D


Im Shop wurden meine Gedanken sehr schnell von den Blitzen abgelenkt, denn ich platschte durch 3cm Wasser.


Regenrinnen? Quatsch, braucht man ja nicht. Ach, das Wasser laeuft dann vom Dach die Seite runter und sickert in den Shop? Ups...


Zum Glueck sind die Aussies ja alle sehr hilfbereit und schnell hatten wir eine Manschaft von vier Personen da, die alle zusammen mit Besen das Wasser aus der Tuer herausschoben. Es klappt unwahrscheinlich gut!
Mit dem "Wookie" (die Maschine, die Pete morgens durch die Gaenge schiebt, um den Boden zu waschen. Immer wenn man sie um die Ecke schiebt, macht sie "wook wook wook", daher der Name..) saugte Pete Liter um Liter Wasser auf und eeeendlich um halb 11 oder so, war der Shop dann halbwegs trocken und wir konnten nach Hause gehen und ins Bett fallen.

Am naechsten Morgen konnte man dann das Ausmass des Regens erst richtig sehen. Die kleine Bruecke, die ueber den Creek (Bach) zum Krankenhaus und zur Schule fuehrt, war total ueberschwemmt. Gut dass wir in der Nacht keine Krankenwagen Notfaelle hatten, denn wir haetten sonst ein Boot organisieren muessen!
Die Strasse zum Sportplatz, die auch an dem Creek vorbei fuehrt, war selbst ein Fluss. Ziemlich alle Strassen im Bezirk (wie schon gesagt, so gross wie ganz Norddeutschland zusammen) mussten gesperrt werden. Wochenlang waren Leute in kleinen Gemeinschaften im Bush gefangen und konnten nicht rein oder raus. Ein Helikopter musste sogar Nahrungsmittel zu einer kleinen Gemeinschaft ausfliegen. Die Strassen sind immer noch ziemlich beschaedigt, aber immerhin groesstenteils wieder offen fuer Verkehr.

Und die Landschaft ist GRUEN!! Es ist unglaublich was ein bisschen (oder ein bisschen mehr..) Regen tun kann! Und es ist noch viel unglaublicher, dass die Samen der Pflanzen Jahrelang im trockenen Boden ueberleben koennen um dann ploetzlich zu spriessen. Die Baeume sind gruen und bluehen (kleine gelbe Blueten an manchen Baeumen), ueberall waechst etwas (groesstenteils Straeucher und anderes Gestruepp) und sogar unser Garten sah gruen aus! Die Menge an Unkraut haette man fast maehen koennen :D

Anscheinend hat es ja doch Vorteile, am Hintern der Welt zu leben, am Rande der Wueste, denn waehrend die paradisischen Orte im Norden von cyclones (Orkanen) zerpflueckt werden, kriegen wir ein bisschen Regen ab. Erdbeben gibts hier nicht, Tsunamis koennen 500 Kilometer Inland keinen Schaden anrichten und unser Flugplatz wird hoechst wahrscheinlich auch nie einen Winter wie Heathrow erleben. Es ist zwar heiss im Sommer und die Fliegen treiben dich in den Wahnsinn, aber wenn das das Schlimmste an diesem Ort ist, dann ist es ein ziemlich gutes Plaetzchen finde ich.


2 Kommentare:

  1. bei dem Gewitter hätte ich auch Schiss gekriegt.
    Und daß ihr damals beim Gewitter auf dem Parkplatz gespielt habt, hatte ich ganz vergessen...
    Angela

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  2. grrrrzzllll. tssss.
    die Sefahrer-Nationen haben sich schon etwas dabei gedacht, als sie Straeflinge, Banditen und unnuetzliche Sklaven auf dem roten Kontinent ausgesettzt und zurueckgelassen haben.
    Und warum dann dennoch sich europaeische Kolonialisten dort niedergelassen haben versteht monkeyyyy nicht, zumindest nicht, bevor er das gesehen hat. Ein aelterer Pommern-Deutscher, der in Brasilien lebt,sagt, er moechte in das Paradies seiner Ahnen zurueck: er meinte Deutschland und speziell das Pommern in Ostpreussen

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